Wien - Die Homöopathie hilft bei Menstruations- und Wechselbeschwerden den Einsatz von Hormonpräparaten zu reduzieren. Das betonen Experten gestern anlässlich der Veranstaltungsreihe "Woche der Homöopathie", die sich in Österreich heuer der Frauengesundheit widmet. "Zu oft und unüberlegt werden Hormonpräparate wie etwa die Pille verschrieben. Man lässt sich damit auf Folgen ein, die man nicht abschätzen kann", warnt die Allgemeinmedizinerin und Homöopathin Christina Ari.

Empfindliches Gleichgewicht

Der weibliche Zyklus ist geprägt von einem Wechsel zwischen Östrogenen und Gelbkörperhormonen. Deren Gleichgewicht bestimmt in hohem Maß das Wohlbefinden und die Ausgeglichenheit der Frau mit. Die Hormone reagieren sensibel auf Einflüsse von außen und passen sich den jeweiligen Herausforderungen an. "Durch die gängigen Hormonpräparate wird diese Möglichkeit der Feinabstimmung jedoch unterdrückt. Werden Follikelhormone konstant gehalten, wird man zwar belastbarer, doch können die Gelbkörperhormone auch Depressionen auslösen", erklärt die Expertin.

Dass Frauen sich gerne aufopfern, liege in ihrem Wesen. Besonders in Verbindung mit unterdrückter natürlicher Hormonregulation werde diese Stärke aber häufig zum Problem. "Frauen, die die Pille nehmen, sind zwar kontrollierter und liefern die beste Arbeitsleistung. Sie sind jedoch oft auch die ersten, die in Burnout schlittern. Da sie sich weniger gut selbst wahrnehmen, spüren sie ihre eigenen Grenzen nicht mehr."

Zudem hätten Hormonpräparate auf Dauer auch biologische Folgen, die einer erhöhten Belastung der Leber, Gewichtszunahme und Migräne bis zu einem gesteigerten Brustkrebsrisiko oder Verlust der Libido reichen. "Bei vielen, die über Jahre hinweg Hormone eingenommen haben, funktioniert außerdem das Kinderkriegen nicht mehr, wenn dann etwa mit 35 Jahren der entsprechende Wunsch kommt", ergänzt Ari. Dort, wo kein Weg an hormonellen Therapien vorbei führe, sollte man im Einsatz zumindest auf möglichst geringe Beeinträchtigung der Körperprozesse achten.

Alternativen ohne Hormone

Im Gegensatz dazu helfe die Homöopathie der Frau dabei, natürliche Hormonzyklen wieder herzustellen oder zu stabilisieren. Für manche der Frauenleiden gebe es in der Apotheke "Erste-Hilfe-Mittel" wie etwa "Magnesium Phosphoricum" bei Regelschmerz und Muskelkrämpfen. Tritt keine Besserung ein, so rät Ari zum Besuch eines homöopathischen Arztes. "Dessen Behandlungsspektrum ist größer, da er auf der Suche nach dem Mittel nicht nur das akute Problem eines Organs, sondern die Gesamtsituation der Frau ansieht." Anders als die Hormonbehandlung ziele man damit nicht auf das Symptom, sondern auf dessen Ursache ab - die in vielen Fällen eine hohe systemische Belastung ist.

Ari erinnert auch an Möglichkeit des Fruchtbarkeitscomputers, der im Urin der Frau mit hoher Genauigkeit den Hormonhaushalt und damit deren fruchtbare Tage ermittelt. "Dieser Ansatz erfordert allerdings ein Maß Intelligenz und auch Konsequenz in der Durchführung. Zudem ist durch das Beachten der fruchtbaren Tage im Zyklus auch der Mann an der Verhütung beteiligt, der bei den meisten anderen Methoden die Verantwortung alleine auf die Frau schiebt." (pte/red))