Nach dem Atomunfall in Japan ist eine Belastung der in Österreich im Supermarkt bzw. im Restaurant erhältlichen Fischprodukte nicht zu erwarten. "Langfristig ist jedoch eine Überwachung notwendig, da vor allem Cäsium-137 über die Nahrungskette angereichert wird und somit Importfisch belastet werden kann", warnte die Umweltorganisation Greenpeace am Dienstag.

Derzeit werden laut Greenpeace nur vor der Küste des Kernkraftwerks Fukushima hohe Mengen an radioaktivem Jod und Cäsium gemessen. "Je nach Menge des radioaktiven Fallouts in den kommenden Wochen und Monaten kann die Belastung aber natürlich auch größere Meeresgebiete betreffen", so die Umweltorganisation. Es sei davon auszugehen, dass sich die Kontamination im Meerwasser aufgrund der Strömung zwar schnell im Pazifik verteilt, dabei aber auch deutlich verdünnt wird.

Welche Auswirkungen das langfristig auf die Fischbestände des Nordpazifiks hat, ist derzeit nicht abschätzbar. Es ist Greenpeace zufolge auch zu früh, darüber zu urteilen, ob und inwieweit der aus dem Nordpazifik stammende Alaska-Seelachs, in Österreich der meistkonsumierte Fisch, überhaupt betroffen sein wird. Die Wissenschafter des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) in Deutschland gingen aber davon aus, dass für die Verbraucher von Fisch aus pazifischen Fanggebieten keine Gefährdung durch radioaktive Stoffe aus Fukushima ausgeht.

Importe aus Japan gering

Zudem sind die Importe von Fisch und Meeresfrüchten zum menschlichen Verzehr aus Japan nach Österreich verschwindend gering: 2009 waren es 7.100 Kilo, 2010 rund 9.600 Kilo. Dabei handelte es sich vor allem um Großaugenthunfische und Garnelen. Die Nachbarländer China und Russland in der gleichen Fangzone sind gewichtigere Fischlieferanten.

Der Verzehr der Fischprodukte in Österreich ist derzeit generell ungefährlich, da der Import so gut wie immer per Schiff erfolgt und meist Wochen dauert. Bisher ist eine Belastung der in Österreich im Supermarkt bzw. im Restaurant verfügbaren Ware auch nicht zu erwarten. Auch vor Sushi braucht man sich nicht fürchten: Die Algen für Sushi-Produkte stammen überwiegend aus anderen asiatischen Ländern und der Fisch kommt von überall her. (APA)