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Der Auftakt verlief für Ferrari enttäuschend.

Foto: APA/dpad/Muniz

Wien - Die Suche nach den Sekunden auf Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel wird für die gedemütigte Konkurrenz zum Wettrennen mit der Zeit. Ferrari berief seine wichtigsten Leute nach dem enttäuschenden Auftakt in Australien sofort zurück ins rund 16.000 km entfernte Italien. McLaren hofft auf weiteres Feintuning binnen zehn Tagen in der Werkstatt in Woking/England. Und auch in der Mercedes-Schmiede in Brackley wird eifrig nach den Gründen für die schwache Leistung beim Auftakt in Melbourne gesucht.

Doch schon in eineinhalb Wochen steht die Hitzeprobe in Malaysia an, nur sieben Tage später wird der "Formel-1-Kaiser von China" ausgerufen. Heißester Anwärter jeweils ist Auftaktsieger Vettel. Vor allem, da Teamchef Christian Horner für die schweißtreibende Angelegenheit in der Sauna von Sepang auch noch den Einsatz des Zusatzschubs durch KERS plant - als wären die 22 Sekunden Vorsprung im Schongang von Australien auf Lewis Hamilton zuletzt nicht schon genug gewesen.

Amtskollege Martin Whitmarsh von McLaren bleibt aber cool: "Wenn wir so einen Fortschritt in den kommenden zehn Tagen machen wie in den vergangenen wird es einfach sein, oder nicht?", meinte er zu den Chancen seiner ex-weltmeisterlichen Fahrgemeinschaft mit Hamilton und dem sechstplatzierten Jenson Button.

Während sich Vettel einen Kurzurlaub gönnt, will Hamilton in dieser Woche nach England fliegen und dann wieder nach Malaysia. Am Wochenende wird sein spastisch gelähmter Bruder Nicolas in Brands Hatch selbst Gas geben. "Ich kann das erste Rennen von meinem Bruder nicht verpassen", sagte Hamilton.

Die Fahrer atmen durch, die Ingenieure bräuchten wie immer eigentlich mehr Luft, um den Rückstand wettzumachen. Neben dem engen Zeitplan erschwert das Testverbot die Entwicklungsarbeit. "Unser Ziel ist es, in den Trainingssitzungen in Malaysia und China so viel wie notwendig ohne technische Probleme zu fahren, um die Autos so besser auf die Strecke abstimmen zu können, als uns dies in Melbourne gelungen ist", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug am Dienstag.

Tiefgreifende Änderungen seien nicht geplant. Die sogenannten Upgrades für den Silberpfeil von Rekordweltmeister Michael Schumacher und Nico Rosberg soll es erst in den beiden Rennen danach in Istanbul und Barcelona geben. "Wir müssen verstehen, was am Auto nicht funktioniert hat, von dem wir eigentlich schon dachten, dass es funktioniert", betonte Schumacher.

Auch sein ehemaliger Rennstall rätselt. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali und die wichtigsten Ingenieure eilten gleich nach dem ersten WM-Lauf mit Platz vier für Fernando Alonso und Rang sieben für Felipe Massa nach Italien, während die restliche Crew am Wochenende von Melbourne nach Malaysia reist. "Es gibt eine Menge zu tun für die Jungs aus Maranello", stellte die Scuderia auf ihrer Homepage fest. (APA)