Verbandspräsident Leo Windtner betonte nach dem 0:2 gegen die Türkei, dass er für Kontinuität stehe, Schnellschüsse ablehne. Gar nicht sehr frei interpretiert heißt das: Der Fußball bleibt, wie er ist, nämlich erfolglos. Auch das ist eine Kontinuität. Die Selbstüberschätzung ist fast schon liebenswert, man scheitert in jeder Qualifikation frühzeitig bis kläglich und wundert sich dann darüber. Nach dem 0:2 gegen Belgien wurde die Diskussion um Teamchef Dietmar Constantini intensiver. Er war Windtners Idee, also zieht man das Ding gemeinsam durch. Auch Sturheit hat in Österreich Tradition.

Das Übel des Nationalteams (die Vereine und die Liga sind andere Baustellen) alleine an Constantini festzumachen, wäre zu einfach. Ihm werden Schwächen in der Menschenführung und in taktischen Bereichen vorgeworfen, er führt sinnlose Kämpfe an Nebenfronten (Ivanschitz!). Hinter vorgehaltener Hand jammern die Spieler sehr. Fakt ist: Das Nationalteam hat kein Gesicht, keinen Plan. Dabei wird dauernd betont, wie talentiert die junge Truppe sei. Sie zeigt es halt fast nie. Die dritte Kontinuität.

Constantini hat jetzt nichts mehr zu befürchten. Die beiden Spiele gegen Deutschland stehen aus, die darf wirklich jeder verlieren. Und der Tiroler ist eigentlich ein netter Mensch. Die nächste Qualifikation kommt bestimmt. Da wird ein Anderer scheitern. Und den Fußball kann keiner umbringen. Das wäre auch das Letzte, was Windtner will. (Christian Hackl, DER STANDARD, Printausgabe, Mittwoch, 30. März 2011)