Wien - Lewis Hamilton hat nach der überlegen Vorstellung von Sebastian Vettel beim Saisonauftakt in Australien wieder einmal den flexiblen Frontflügel am RB7 des Formel-1-Weltmeisters kritisiert. "Er verbiegt sich bis zum Boden, das bringt ihm eine halbe Sekunde. Entweder ihr (die FIA/Anm.) schließt dieses Schlupfloch, oder wir (McLaren/Anm.) bauen es nach", wird der McLaren-Pilot in der "Bild"-Zeitung zitiert.

Gleichlautende Schummel-Vorwürfe hatte es schon im Vorjahr nach dem Deutschland-Grand Prix gegeben. Der Automobil-Weltverband (FIA) hatte daraufhin prompt die Flexibilitäts-Tests verschärft, die Red Bull Racing aber schon damals problemlos bestand. Angeblich will McLaren nun erneut protestieren.

Anders hat Williams auf die Überlegenheit des Vettel-Autos reagiert. Wie McLaren will man nun auch bei Williams das Auspuffsystem von Red Bull abkupfern und schon beim China-Grand-Prix am Auto haben. Gleiches hatte McLaren getan und sich damit in Australien überraschend als vorerst zweite Kraft etabliert.

Bei Red Bull Racing nimmt man die Bemühungen der Konkurrenz gelassen zur Kenntnis. Schon beim zweiten Rennen am 10. April in Malaysia wird auch der RB7 des österreichsichen Weltmeisterteams mit dem zusätzliche PS bringenden KERS ausgerüstet sein.

Teamchef Christian Horner hat mittlerweile erklärt, warum man das Energie-Rückgewinnungsstem im Gegensatz zu Australien im Auto haben wird. "In Malaysia ist es vom Start bis zur ersten Kurve viel weiter als in Australien", sagte Horner. In Melbourne war Vettel alleine durch die gute Aerodynamik seines Autos so viel schneller gewesen als der Rest, dass Red Bull auf den Einsatz von KERS verzichtet hatte. (APA)