Wien - Paukenschlag am TV-Himmel. PULS 4 hat sich die Rechte für die exklusive Live-Übertragung der UEFA Champions League im österreichischen Free-TV ab der Saison 2012/2013 für drei Jahre gesichert. Das umfangreiche Rechtepaket enthält pro Saison insgesamt 18 Live-Spiele der Königsklasse, inklusive dem Supercup und dem Play-off zu Saisonbeginn sowie dem Finale am Saisonende.

Zusätzlich zu den Live-Übertragungen wird PULS 4 auch zweimal pro Woche eine Highlightsendung mit einer Zusammenfassung der spannendsten Begegnungen des jeweiligen Spieltages bringen. Sollte sich der österreichische Fußballmeister für die UEFA Champions League qualifizieren, werden jedenfalls alle Spiele der österreichischen Mannschaft übertragen.

"Die Champions League auf den schnellst wachsenden Sender in Österreich zu holen, war eine taktische Meisterleistung meines Führungsteams und ist in der österreichischen TV-Geschichte einmalig. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, die wichtigsten TV-Rechte im weltweiten Club-Fußball zu sichern", meinte Markus Breitenecker, Geschäftsführer von PULS 4/ ProSiebenSat.1 Austria.

ORF will statt Champions League nun Europa League

Im ORF zeigte man sich zur Rechtevergabe der Fußball-Champions-League an Puls 4 am Mittwoch auf Anfrage "nicht überrascht", wie Kommunikationschef Martin Biedermann betonte. "Die Entscheidung geht in die Richtung, die wir vergangenes Jahr eingeschlagen haben. Wir haben sehr viel Sport auf ORF eins und es war auch die Aufgabe der Arbeitsgruppe ORF eins, die Champions League einer Evaluierung zu unterziehen, weil wir da in den vergangenen Jahren sinkende Quoten verzeichnet haben." Ergo: "Der ORF hat eine Summe geboten, die es uns wert schien, Puls 4 lag da offenbar deutlich darüber."

Der ORF will sich im Gegenzug um die Europa League bemühen, wie Biedermann sagte. "Einfach weil sie mehr Österreich-Relevanz hat. Wenn es internationaler Vereinsfußball sein soll, dann lieber solcher, wo Österreich vertreten ist." Dahingehend habe man mit der UEFA bereits eine grundsätzliche Einigung erzielt. "Es geht nur mehr darum, Details zu regeln. Das wird wahrscheinlich in den nächsten Tagen vertraglich fixiert."

Dass der ORF auf die Champions League auch verzichten könne, "hängt zusammen mit einem gewissen Paradigmenwechsel, der mit der Ausrichtung von ORF eins und mehr Österreich-Relevanz, aber auch mit den Änderungen in der Geschäftsführung zu tun hat", erklärte Biedermann. Der im Vorjahr abgewählte Informationsdirektor Elmar Oberhauser sei immer stark für die Champions League aufgetreten. "Der stärkste ORF-interne Befürworter der Champions League ist nicht mehr an Bord." (APA/red)