Nicht nur die Telekom und Huawei sind offenbar eine nutzbringende Verbindung eingegangen.

Foto: Mobilkom Austria

Wien - Eine neue "Bombe" im Provisionsgeflecht rund um den Lobbyisten Peter Hochegger lässt nun das Wochenmagazin "Format" platzen. Demnach hatte der Lobbyist nicht nur mit der Telekom Austria, sondern auch mit deren chinesischem Zulieferer Huawei offenbar eine lukrative Vertragsverbindung. Laut dem heute veröffentlichten "Format"-Vorausbericht wurde eine Lobbying- und Provisions-Vereinbarung zwischen Huawei und Hocheggers zypriotischer Firma Astropolis geschlossen. Über die Astropolis war auch die 9,6 Mio. Euro Buwog-Provision der Immofinanz an Hochegger und Walter Meischberger gelaufen.

Laut der Lobbying-Vereinbarung, aus der das "Format" zitiert, sollte die Astropolis für Huawei Telekom-Austria-Aufträge im Wert von mindestens 60 Mio. Euro aufstellen. Als Gegenleistung würde Huawei an Hocheggers Firma eine Provision von 10 Prozent vom jeweiligen Auftragswert bezahlen. Für Hochegger wohl ein lukratives Geschäft, denn laut "Format" liegt das Gesamtauftragsvolumen von Huawei mit der Telekom Austria bei 130 Mio. Euro.

"Licht ins Dunkel"

Bei der Telekom Austria habe man bisher über eine Vereinbarung von Huawei mit Hochegger nichts gewusst, erklärte Telekom-Sprecherin Elisabeth Mattes auf Anfrage der APA. Nun werde auch dieser Fall in die laufenden internen Untersuchungen miteinbezogen: "Wir versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen".

Auch von Huawei-Seite gibt es keine Erläuterungen. Der frühere Österreich-Chef von Huawei, Lu Hongwei, sei nun Huawei-Chef in Serbien und war laut "Format" nicht erreichbar. Sein Nachfolger in Wien, Sun Zhengyang, kenne weder Hochegger noch die Provisionsverträge. Und Peter Hochegger selber schweige mit Verweis auf laufende Ermittlungen gegen ihn.

Die Vereinbarung und ihre möglichen Folgen werden laut "Format" jetzt vom Bundesamt für Korruptionsprävention und -Bekämpfung (BAK) untersucht. Bereits die Millionenverträge von Hochegger mit der Telekom-Austria beschäftigen die Justiz: Kürzlich wurden bei den beiden Ex-Telekom-Vorständen Rudolf Fischer und Gernot Schieszler Hausdurchsuchungen durchgeführt. Gegen die beiden Ex-Manager werde wegen des Verdachts auf Untreue ermittelt, so das "Format". Es gehe um 9,08 Millionen Euro Zahlungen der Telekom Austria an die Valora Unternehmensberatungs - und -Beteiligungs AG von Hochegger, ohne dass dafür eine Gegenleistung erfolgt wäre, so der Verdacht der Ermittler laut Magazin. (APA)