Wien - Der Generalrat der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) hat in seiner heutigen Sitzung per 1. Juli 2011 ein neues Gehaltssystem beschlossen, heißt es in einer Aussendung. Mittelfristig rechnet die Nationalbank mit einer deutlichen Reduktion des Personalaufwands. Zugleich sei es gelungen, ein modernes, marktkonformes und konkurrenzfähiges Gehaltssystem für neu eintretende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen, das verstärkt dem Gedanken der Leistungsorientierung und Differenzierung Rechnung trage.

Die Gehaltsverläufe wurden laut Nationalbank an den Markt angepasst, indem die Gehaltskurven mit steigendem Dienstalter abflachen. Seniorität trete in den Hintergrund und Expertise sowie individuelle Leistung seien nunmehr verstärkt Kriterien für eine branchenübliche Entlohnung.
Für alle seit dem 1. Mai 1998 in die OeNB eintretenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde die Harmonisierung mit dem ASVG-Pensionssystem erzielt. 

Betriebsrat dagegen

Nach Angaben eines OeNB-Sprechers haben die beiden im Generalrat vertretenen Betriebsräte dagegen gestimmt, berichtet die Austria Presseagentur. Alle anderen Generalräte stimmten dafür. Trotzdem setze die OeNB weiterhin auf eine "gute Gesprächsbasis mit dem Betriebsrat", die verschiedenen Standpunkte seien verständlich. Blockieren könne die Belegschaftsvertretung das neue Dienstrecht nicht, denn rechtlich sei die Lage eindeutig, dass der Generalrat die Dienstbestimmungen beschließe, so der Sprecher.

Im neuen Dienstrecht seien die Einstiegsgehälter "tendenziell leicht niedriger", so der Sprecher weiter. Künftige OeNB-Mitarbeiter mit viel Berufserfahrung würden aber von den neuen Bestimmungen profitieren, da künftig statt bisher bis zu acht Jahren nun bis zu zwölf Vordienstjahre angerechnet werden können. Mit den nun stärker möglichen Differenzierungen gemäß der Erfüllung von Leistungszielen habe sich die OeNB an den Gehältern in anderen Kreditinstituten orientiert. (APA/red)