Einer der vielen Gratulanten beim heutigen Geburtstag der "linzer notate": Richard Obermayr.

Foto: Martin Purkhart

Linz - Den Zeigefinger, wohlgemerkt, erheben die "linzer notate" in keinster Weise. Weder den die rigorose Literatur einmahnenden noch jenen selbstgefälligen, der auf eine Veranstaltungsreihe verweist, die auf über zwei Jahrzehnte an spannenden literarischer Begegnungen zurückblicken kann. Die "notate" verstehen sich als dezenter Begleiter, die sichtbar machen.

Aufmerken muss man aber von außen, denn seit dem Start im Jahr 1990 hat man nicht nur zahllose Protagonisten des zeitgenössischen Schreibens versammelt, man hat damit auch deren jeweilige Entwicklung dokumentiert.

Beweglichkeit war also gefragt und fand bis hin zum spontanen Experiment entsprechenden Raum. So ist die optische Literatur ein Teil jenes Erbes, das Heimrad Bäcker der Reihe zur Geburtsstunde vermacht hat und das bis heute pfleglich und mittlerweile u.a. multimedial behandelt wird.

Literarisches Terzett

Christian Steinbacher lud als Leiter der Literaturschiene des Maerz von Beginn an zu Dreierkonstellationen, die im Lauf der Jahre etwa Elfriede Czurda, Brigitte Falkner und Christian Loidl oder Andreas Okopenko, Ferdinand Schmatz und Karin Spielhofer hießen.

Auch zum runden Jubiläum komponieren die Kuratoren, neben Steinbacher noch Florian Huber und Lisa Spalt, einen Dreiklang, der gleich in doppelter Hinsicht ausfällt. An einem Abend präsentiert man heute, Freitag, die Ausgaben 99, 100 und 101 der "notate" und bittet dafür jeweils drei Autoren an den Lesetisch.

Zum literarischen Terzett finden sich Birgit Schwaner, Richard Obermayr und Friedrich W. Block, Felicitas Hoppe, Zsuzanna Gahse und Michael Lentz sowie Anja Utler, Peter Weber und Valeri Scherstjanoi. Ein extensiver Geburtstag also. Alles Gute dazu! (Wolfgang Schmutz, DER STANDARD - Printausgabe, 1. April 2011)