Moskau/Washington - Die russische Polizei hat bei nicht genehmigten Demonstrationen in Moskau und St. Petersburg erneut Dutzende Kremlgegner vorläufig festgenommen. In Gewahrsam kamen auch der frühere Vizeregierungschef Boris Nemzow und der Führer der verbotenen rechtsextremen Nationalbolschewistischen Partei, Eduard Limonow, wie die Agentur Interfax am Donnerstag meldete.

Nemzow hatte mit seinen Anhänger in St. Petersburg - wie Limonow in Moskau - für das in der russischen Verfassung garantierte Recht auf Versammlungsfreiheit demonstriert. In Moskau gab es nach Polizeiangaben mehr als 35 Festnahmen. In St. Petersburg sprach die Opposition von mehr als 100 vorläufig festgenommenen Kremlgegnern.

Die USA haben die Festnahmen kritisiert. Washington sei besorgt über die Festsetzungen bei den nicht genehmigten Demonstrationen, sagte am Donnerstagabend der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Tommy Vietor, in Washington. Er forderte Russland auf, "universelle Werte wie die freie Meinungsäußerung und die Versammlungsfreiheit" zu respektieren und zu schützen. (APA)