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Guido Westerwelle (links) mit Philipp Rösler, seinem möglichen Nachfolger als FDP-Parteivorsitzener.

Foto: Reuters/Tobias Schwarz

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Westerwelle ist derzeit auf Staatsbesuch in China. Dort trifft er seinen chinesischen Amtskollegen Yang Jiech, während in Deutschland an seinem Sessel gesägt wird. 

Foto: Lintao Zhang, Pool/AP/dapd

In Berlin mehren sich die Anzeichen, dass die FDPnun doch bald einen neuen Vorsitzenden bekommt und der amtierende Chef, Guido Westerwelle, zum Rückzug bereit ist. Ursprünglich hatten die Liberalen für Montag, 11. April, eine Krisensitzung angesetzt. Dabei sollte über personelle und inhaltliche Erneuerungen nach den Wahlniederlagen beraten werden.

Doch nun wurde dieses Treffen bereits auf den kommenden Montag vorgezogen, und führende Liberale distanzierten sich am Freitag von Westerwelle. "Keiner sollte an seinem Posten kleben" , sagte Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und verwies auf "erhebliches Grummeln an der Basis" .

Mehrere Medien berichten, Westerwelle erwäge jetzt seinen Rückzug. Der Parteichef selbst konnte am Freitag in Berlin nicht befragt werden, da er in China bei einer Ausstellungseröffnung weilte, was durchaus als Statement gewertet wurde. Offenbar wolle Westerwelle nicht mehr um den Parteivorsitz kämpfen, sondern in Zukunft nur noch Außenminister und Vizekanzler sein.

Unklar war jedoch noch, wie es konkret weitergehen soll. Teile der Basis favorisieren Gesundheitsminister Philipp Rösler (38) als Chef, weil ihnen Generalsekretär Christian Lindner (32) zu jung ist. Rösler jedoch will nicht so recht, da er jetzt schon zu wenig Zeit für seine Frau und seine kleinen Zwillingstöchter habe.

Aus Parteikreisen hieß es daher, dass letztendlich alles auf Lindner zulaufe. Aber auch Leutheusser-Schnarrenberger ist immer noch im Gespräch. Einen Rückzug gibt es bereits: Cornelia Pieper, Staatssekretärin im Außenamt, will nicht mehr als FDP-Vizechefin und Landeschefin von Sachsen-Anhalt kandidieren. In Magdeburg ist die FDP am 20. März aus dem Landtag geflogen. (Birgit Baumann aus Berlin/DER STANDARD, Printausgabe, 2.4.2011)