N'Djamena - Vor der bereits mehrmals verschobenen Präsidentenwahl im Tschad hat die Opposition ihre Vertreter aus der unabhängigen Wahlkommission (CENI) abgezogen. Ein entsprechender Beschluss wurde von der gemeinsamen Plattform CPDC ("Koordination der Parteien für die Verteidigung der Demokratie") in N'Djamena gefasst. In der Wahlkommission stehen 15 der 30 Sitze der CPDC zu.

Die fünf Kandidaten, die bei der auf 8. Mai verschobenen Präsidentenwahl gegen Amtsinhaber Idriss Deby antreten wollen, haben ihre Teilnahme von der Erfüllung einer Reihe von Bedingungen durch die Regierung abhängig gemacht. Debys Gegenkandidaten sind Saleh Kebzabo von der "Nationalen Union für Demokratie und Erneuerung" (UNDR), Ex-General Wadal Abdelkader Kamougué , Chef der "Demokratischen Union für den Wandel" (UDR), der Vorsitzende der "Nationalen Sammlungsbewegung für Demokratie" (RNDT), Albert Pahimi Padacké, der Vorsitzende der "Sozialistischen Allianz für die vollständige Erneuerung" (ASRI), Nadji Madou, und Ngarlejy Yorongar von der "Föderationspartei".

Die letzte Präsidentenwahl 2006 war von der Opposition boykottiert worden. Deby hatte vor fünf Jahren bei einer 60-prozentigen Beteiligung 77,5 Prozent der gültigen Stimmen erhalten. Der 59-jährige Präsident des seit 1960 unabhängigen Wüstenstaates mit einer Fläche von 1,3 Millionen Quadratkilometern hatte 1990 den Diktator Hissène Habré gestürzt, unter dessen Herrschaft mindestens 40.000 Menschen ermordet wurden. 2006 wurde ein vom Sudan gesteuerter Rebellenangriff von Déby mit französischer Militärhilfe zurückgeschlagen. (APA)