Amman/Ramallah - Die USA werden nach Angaben von Außenminister Colin Powell den Nahost-Friedens-Fahrplan ungeachtet israelischer Bedenken nicht umschreiben. Israel habe "einige Kommentare" zu dem Fahrplan, die Washington sich anhören werde, sagte Powell am Dienstag in Amman, bevor er nach Riad weiterreiste. "Wir haben aber nicht vor, den Fahrplan umzuschreiben oder neu zu verhandeln." Der vom Nahost-"Quartett" (USA, UNO, EU, Russland) entworfene Fahrplan soll bis 2005 zu einem unabhängigen palästinensischen Staat führen. Israel lehnt jedoch die Beendigung der Siedlungstätigkeit in den besetzten Gebieten ab.

Um im festgefahrenen Friedensprozess voranzukommen, müssten die Palästinenser "schnell und entschlossen gegen die Anhänger von Gewalt und Terrorismus" vorgehen, betonte Powell. Zugleich müsse Israel "seinen Teil übernehmen, um den Alltag der Palästinenser zu verbessern", und ihnen Achtung entgegenbringen. Beide Seiten hätten bei einem Treffen "vor dem Ende der Woche" die Gelegenheit, "die für sie wichtigsten Themen" zu besprechen, sagte der US-Außenminister. "Wir werden abwarten und sehen, welches Ergebnis das Gespräch der beiden Regierungschefs bringt."

Treffen Sharon-Abbas am Samstag bestätigt

Palästinenserpräsident Yasser Arafat hat am Dienstagabend ein mit Spannung erwartetes erstes offizielles Treffen zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon und dem neuen palästinensischen Regierungschef Mahmud Abbas bestätigt. Das Gespräch wird voraussichtlich am kommenden Samstag stattfinden.

Neben Abbas soll auch dessen neuer Sicherheitsminister Mohammed Dahlan an dem Gespräch teilnehmen. Arafat sagte, er habe "niemals Kontakte zwischen uns und ihnen (den Israelis) auf allen Ebenen" gestoppt. (APA)