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Khamenei: "Wir werden uns nicht dem Feind ergeben"

Reuters/MORTEZA NIKOUBAZL

Beirut - Der iranische Präsident Mohammed Khatami hat die USA davor gewarnt, nach dem Irak-Krieg weitere "Krisen" zu erzeugen, um eine neue Regionalordnung zum Vorteil Israels zu erzwingen. Auf einer Großkundgebung im Beiruter Sportstadion wies Khatami am Dienstagnachmittag vor Zehntausenden von begeisterten Libanesen die Drohungen der USA gegen Syrien und den Libanon, sowie gegen die pro-iranische Schiiten-Organisation Hisbollah zurück. Gleichzeitig erteilte er der Forderung fundamentalistischer Schiiten nach Errichtung einer islamischen Republik im Libanon eine Absage und würdigte die friedliche Koexistenz von Moslems und Christen. Er rief die Libanesen ungeachtet ihrer Glaubenszugehörigkeit zum nationalen Zusammenhalt auf.

Khatami ist am Vormittag mit dem Führer der Hisbollah, Scheich Hassan Nasrallah, zusammengetroffen, der dem Iran für die großzügige Unterstützung des libanesischen "nationalen Widerstands" im Kampf gegen Israel dankte. Nach der Unterredung sagte Nasrallah, die Drohungen der USA gegen den Iran, Syrien und den Libanon würden den "Widerstand" nicht in die Knie zwingen können. Die Hisbollah wird von den USA als terroristische Organisation eingestuft. Bei seinem jüngsten Besuch in Damaskus und Beirut hatte US-Außenminister Colin Powell von der libanesischen Regierung und ihrer syrischen Schutzmacht die Entwaffnung der Hisbollah verlangt, die im Beiruter Parlament eine eigene Fraktion stellt. Die Hisbollah war 1982 nach dem israelischen Einmarsch im Libanon auf Betreiben des iranischen Revolutionsregimes von Ayatollah Khomeini gegründet worden.

Khatami war am Montag zu einem dreitägigen Staatsbesuch im Libanon eingetroffen. Zehntausende bereiteten ihm einen begeisterten Empfang. Er hatte auch eine Zusammenkunft mit dem maronitischen Patriarchen Kardinal Nasrallah Boutros Sfeir.(APA)