Kopenhagen - Regelmäßige Trinker erhöhen ihr Risiko für Mastdarmkrebs deutlich. Das Risiko verringert sich aber, wenn Wein bis zu ein Drittel des wöchentlichen Konsums ausmacht. Dies geht aus einer Studie an mehr als 29.000 Dänen im Alter zwischen 23 und 95 Jahren hervor. Die Ergebnisse der über einen Zeitraum von 15 Jahren laufenden Studie wurden im Fachmagazin Gut publiziert.
Zusammenhänge
Während des Beobachtungszeitraums traten 411 Dickdarmkrebs-Fälle und 202 Fälle von Mastdarmkrebs auf. Während Alkohol auf das Dickdarmkrebs-Risiko wenig Einfluss zu haben schien, gab es laut Forschern vom Zentrum für Alkoholforschung in Kopenhagen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Mastdarmkrebs und der Menge des konsumierten Alkohols. Jene, die über einen Zeitraum von einer Woche insgesamt 10,5 Liter Alkohol tranken, hatten ein doppelt so hohes Mastdarmkrebs-Risiko wie Nicht-Trinker.
Allerdings hatte die Art des Alkohols einen wesentlichen Einfluss auf das Risiko. Wurden über eine Woche verteilt 3,5 Liter Bier oder Spirituosen getrunken, erhöhte sich gegenüber Nicht-Trinkern das Krebsrisiko um das 3,5-Fache. Jene, die zwar die selbe Menge Alkohol konsumierten aber ein Drittel der Menge durch Wein ersetzten, hatten ein weniger als doppelt so hohes Risiko zu erkranken.
Es soll an der Bildung liegen
Die dänischen Forscher nennen als einen Grund für das unterschiedlich hohe Risiko die höhere Bildung von Weintrinkern. Mitunter sollen Weintrinker auch mehr Sport als Spirituosen-Konsumenten machen. Warum allerdings Alkohol scheinbar den Mastdarm mehr als den Dickdarm schädigt, ist den Autoren bislang unklar. Bekannt ist allerdings die schützende Wirkung des Weininhaltsstoffes Resveratrol. Forschungen weisen darauf hin, dass die Substanz die mit dem Wachstum von Krebszellen in Zusammenhang stehenden zellulären Prozesse mildert. (pte)