Fujitsu Siemens Computers Österreich, im japanisch-deutschen Gemeinschaftsunternehmen auch für die Region Südosteuropa zuständig, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/03 (per Ende März) dank gesunkener operativer Ausgaben das Betriebsergebnis um 86 Prozent oder 26 Mio. Euro von 30 auf 56 Mio. Euro steigern und auch unter dem Strich ein nicht genanntes positives Ergebnis erzielen. Der Umsatz ging leicht von 5,43 auf 5,35 Mrd. Euro zurück. Das Auftragsvolumen gab jedoch um 7 Prozent von 194 auf 180 Mio. Euro nach. Diese vorläufigen Zahlen gab der Vizepräsident von Fujitsu Siemens Computers Austria & SEE, Marcus Dekan, heute, Dienstag, in Wien zwei Tage vor der Bekanntgabe der offiziellen Konzerndaten, bekannt.

Ein "schwieriges, lehrreiches, abwechslungsreiches, von Höhen und Tiefen geprägtes Jahr"

Das abgelaufene Geschäftsjahr sei angesichts der insgesamt rückläufigen Marktlage ein "schwieriges, lehrreiches, abwechslungsreiches, von Höhen und Tiefen geprägtes Jahr gewesen", so Dekan. Mit dem Ergebnis sei er sehr zufrieden, nur ein gestiegenes Auftragsvolumen "wäre noch schöner gewesen". Im laufenden Geschäftsjahr 2003/04 soll die indirekte Vertriebsstrategie in Richtung Klein- und Mittelbetriebe und die Partner-Strategie weiter ausgebaut werden.

Weniger Ausgaben

Der Hebel sei vor allem bei den operativen Ausgaben angesetzt worden. Diese konnten um 11 Prozent von 817 auf 730 Mio. Euro gedrückt werden. Gespart wurde etwa bei Mitarbeiter-Meetings. Man habe sich nicht mehr so oft getroffen, und es seien vermehrt Telefonkonferenzen abgehalten worden. Nicht gespart worden sei bei Ausbildung und Marketing.

Die Mitarbeiterzahl habe in der gesamten von Österreich aus betreuten Region mit 120 konstant gehalten werden können. In Österreich stünden 86 Personen auf der Gehaltsliste, die aber auch in Südosteuropa - dort seien 5 zusätzlich Mitarbeiter eingestellt worden - tätig seien. Konzernweit, etwa in Frankreich, seien aber auch Mitarbeiter abgebaut worden.

"No name" und Microsoft

Den Rückgang beim Auftragsvolumen führt Dekan auf zwei massive Einflussfaktoren zurück. So kam es beim Softwaregeschäft zu einer Drittelung von 24 auf 8 Mio. Euro, nachdem Microsoft beschlossen hatte, Großkunden selbst mit seinen Lizenzen zu beliefern. Weiters habe der Trend im Consumer-PC-Bereich zu "No name"-Produkten einen Rückgang von 20,8 auf 11,3 Mio. Euro verursacht.

In der gesamten Region Europa, Mittlerer Osten und Südafrika (EMEA) habe Fujitsu Siemens Computers laut dem Marktforscher idc ein überdurchschnittliches Wachstum im PC und Serverbereich von 3,8 Prozent verzeichnet. Der Gesamtmarkt sei dagegen um 5,9 Prozent zurückgegangen, so Dekan weiter.

Mobiler "Content"

Die Konzernstrategie, das Anwendungen und "Content" mobil verfügbar sei müssen, habe sich bestätigt. Im Bereich mobiles Computing betrage der Marktanteil bei Notebooks 51 Prozent, bei Tablet PC halte man am hart umkämpften Weltmarkt den zweiten Platz, bei den Handheld's sei man in Westeuropa von Null auf Platz sechs gesprungen.

In Österreich und Südosteuropa habe Fujitsu Siemens Computers überdurchschnittliche Marktzuwächse verzeichnen können, so Dekan. Im ersten Quartal 2003 habe der Marktanteil im Vergleich zum selben Vorjahresquartal im Bereich Business PC um 36 Prozent gesteigert werden können, bei den Mobiles um 32 Prozent und bei den Servern um 10 Prozent.

Kein Gerät für alle Anwendungen

Die "connectivity", also die Verfüg- und Verbindbarkeit der Geräte, werde zu einem Standardelement werden, skizzierte Dekan einen technologischen Trend der Zukunft. Es werde kein Gerät für alle Anwendungen geben. Die Geräte - Notebooks, Tablet PCs oder PDAs - werden ihre spezifischen Zielmärkte und Nischen haben. Für wechselnde Anwendungsszenarien werden flexible Technologien benötigt werden. Eine immer größere Bedeutung werde ähnlich wie bei den Mobiltelefonen dem Produktdesign zukommen.(APA)