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Berlusconi: "Verrückt"

Foto: REUTERS/CIHAN NEWS AGENCY

Istanbul - Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi sieht interessante Parallelen zwischen sich und seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan. "Wir sind beide etwas verrückt", sagte Berlusconi nach türkischen Presseberichten vom Dienstag bei einem Treffen mit Erdogan in der türkischen Hauptstadt Ankara. Schließlich müsse man schon etwas verrückt sein, wenn man eine politische Partei aus dem Nichts gründe, um die bestehende Ordnung herauszufordern und wichtige Reformen durchsetzen zu können, sagte der italienische Regierungschef.

Berlusconi verglich damit seine Partei Forza Italia mit Erdogans AKP, die im vergangenen November, ein Jahr nach ihrer Gründung, die Macht in Ankara übernommen hatte.

Allergische Reaktion auf Protestkundgebungen

Bei seinem Besuch in der apulischen Stadt Bari kam es am Dienstag am Rand eines Auftritts zu Protestkundgebungen einer Gruppe von Globalisierungskritikern. Berlusconi erwiderte auf die Rufe der Demonstranten, dass er all jene Personen anzeigen werde, die ihn in seiner Funktion als Premierminister beleidigen.

Der Regierungschef beschuldigte die oppositionelle Linke, am Rande seiner Besuche in italienischen Städten heftige Protestaktionen zu organisieren. Seit drei Wochen sei er bei all seinen öffentlichen Auftritten von Oppositionsgruppen verfolgt, die ihn systematisch beschimpfen. "Die Linke hofft, dass ich mich in Rom verschanze. Dies wird aber nicht der Fall sein, ich werde nach wie vor frei in Italien herumreisen", sagte der Regierungschef.

Es sei nicht unliberal Personen anzuzeigen, die die Funktion des Regierungschefs beleidigen. "Ich werde nicht kritisiert, sondern regelrecht verleumdet", sagte Berlusconi. Hinter den Protestaktionen, die bei seinen Besuchen organisiert werden, stecke die Regie der Linken, versicherte Berlusconi. (APA)