Der Ausgleich über den Wiener TV-Geräte-Hersteller Grundig ist gescheitert. Die Ausgleichsanträge über die Grundig GmbH und die Grundig Vertriebs-GmbH werden noch am Dienstag zurückgezogen, teilte der Kreditschutzverband von 1870 mit. Mit der Eröffnung der Anschlusskonkurse über beide Unternehmen sei noch am selben Tag zu rechnen.

Passiva von insgesamt rund 160 Millionen Euro

Grundig hat am 2. Mai 2003 mit Passiva von insgesamt rund 160 Millionen Euro den Ausgleich angemeldet. Seit Gründonnerstag wird im Wiener Werk mit einer eintägigen Unterbrechung nicht mehr produziert. Voraussetzung für einen Neustart wäre die Material-Vorfinanzierung durch die Deutsche Mutter gewesen.

KSV-Insolvenz-Experte Hans-Georg Kantner zeigt sich geschockt über das Verhalten der deutschen Grundig-Mutter, die Wien, wo 80 Prozent der Grundig-TV-Geräte produziert wurden, fallen gelassen habe.

Zwei Tage

Im Wiener Grundig-Werk wurde am Montag einen Tag lang produziert, um auf Lager liegende TV-Geräte fertig zu stellen. Seit Dienstag wurde der Betrieb wieder auf unbestimmte Zeit eingetellt. Von den 850 Mitarbeitern bekommen zumindest die rund 580 Arbeiter noch diese Woche die März-Löhne. Es ist geplant, die Belegschaft beim Frühwarnsystem demnächst zur Kündigung anzumelden.

Das Schicksal des Wiener Grundig-Werks ist derzeit völlig offen.(APA)