London - Die erste experimentelle Behandlung der vermutlich durch BSE verursachten neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (vCJD) mit "Pentosan Polysulfat" zeigt Erfolg, schreibt der New Scientist. Wie berichtete, wurde - nachdem das Höchstgericht auf Verlangen der Eltern des Betroffenen seine Zustimmung gegeben hatte - einem 18-Jährigen in London die gegen Blasenentzündung entwickelte Arznei ins Hirn gespritzt.

Da niemand weiß, wie viel verabreicht werden muss, wurde das Mittel laut Bericht in zunehmenden Dosen zwölfmal gespritzt. Stephen Dealler, Mikrobiologe und Prionen-Experte, meinte: "Ich bin total zuversichtlich. Bis heute zeigt der Patient signifikante physiologisch Fortschritte, Nebenwirkungen scheint die Therapie nicht zu haben." Bisher gibt es keine Behandlungsmöglichkeit gegen diese humane Form der BSE. Die Forscher hoffen, mit dem Blasenentzündungsmittel auf dem Weg zur ersten effizienten Therapie zu sein. Pentosan zeigt auch positive Effekte bei Mäusen mit Scrapie, einer BSE-ähnlichen Erkrankung. (fei/DER STANDARD, Printausgabe, 14.5.2003)