Der Mobilfunkdienstleister MobilCom hat im ersten Quartal 2003 die Gewinnschwelle erreicht und damit nach eigenen Angaben ein wesentliches Ziel seiner Sanierung bereits erfüllt. In den ersten drei Monaten habe Mobilcom einen kleinen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 0,1 Mio. Euro erzielt, teilte das Büdelsdorfer Unternehmen am Mittwoch mit. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres war hier noch ein Betriebsverlust von 70,7 Mio. Euro angefallen.

Rückläufiger Umsatz

Bei einem rückläufigen Umsatz wies Mobilcom für das erste Quartal ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 18,8 Mio. Euro aus nach einem Verlust von 21,7 Mio. Euro im Vorquartal. Während im Kerngeschäft beim Wiederverkauf von Mobilfunkdienstleistungen noch ein Verlust von 5,2 Mio. Euro entstand, stieg bei der vor kurzem verkauften Festnetzsparte das Ergebnis auf 24 Mio. von 17,2 Mio. Euro im Vorquartal.

Unter dem Strich blieb im Konzern ein kleiner Reingewinn von einer halben Mio. Euro. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres hatte Mobilcom noch einen Verlust von knapp 289 Mio. ausgewiesen. Der Konzernumsatz habe sich auf 452,9 Mio. von 499,7 Mio. im Vorquartal verringert, hieß es.

Erstmals seit Jahren wieder schwarze Zahlen geplant

Ursprünglich hatte Mobilcom das Ziel einer Rückkehr in die Gewinnzone im operativen Geschäft für das erste Halbjahr ausgegeben und plant für das Gesamtjahr 2003 erstmals seit Jahren wieder schwarze Zahlen. Im vergangenen Jahr hatte Mobilcom bei rückläufigem Umsatz insbesondere wegen hoher Kosten im Zusammenhang mit dem Rückzug aus dem UMTS-Geschäft einen Rekordverlust von 3,4 Mrd. Euro ausgewiesen.

Mobilcom hatte am Dienstag den Verkauf seines UMTS-Netz für 20 Mio. Euro an den Konkurrenten E-Plus bekannt gegeben. Wegen dieser Entscheidung hat Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid Strafanzeige gegen den Vorstand und den Aufsichtsratsvorsitzenden des Büdelsdorfer Unternehmens angekündigt. Er wirft der Mobilcom-Spitze vor, einen von ihm ins Gespräch gebrachten Interessenten nicht berücksichtigt zu haben. Schmid sucht einen Käufer, der die von ihm aufgebauten UMTS-Aktivitäten von Mobilcom - also Funknetz und Lizenz zusammen - fortgeführt. Die Lizenz fällt an die Regulierungsbehörde zurück, wenn ein Inhaber nicht bis zum Jahresende ein Viertel der Bevölkerung mit UMTS-Diensten versorgt. Die von Mobilcom an E-Plus verkauften Sendeanlagen decken erst 17 Prozent ab.(APA/Reuters)