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Bild: apa/dpa/Schwan-Stabilo

Zutrittssysteme über die Erkennung der Augen-Iris werden schon vielfach erprobt, die Fachhochschule Salzburg hat jetzt gemeinsam mit dem bayerischen Unternehmen Byometric Systems aus Mitterfelden ein mobiles Iris-Erkennungssystem entwickelt, mit dem künftig Notärzte die Patienten identifizieren und dann wichtige Patientendaten in weniger als einer Minute abrufen können.

Weniger Risiko

Nicht selten finden herbeigerufene Notärzte ihre Patienten bewusstlos vor und können daher keine Informationen über mögliche akute Beschwerden des Patienten erhalten. Hätte der Arzt diese Informationen über die Vorgeschichte des Kranken vor Ort, könnte er die Symptome besser der Grundkrankheit zuordnen und schneller eine adäquate Behandlung einleiten. Besonders bei Herzerkrankung wäre es für den Arzt wichtig zu wissen, welche Medikamente der Patient regelmäßig nimmt, um durch die Notfallmedikation keine Unverträglichkeitsreaktionen zu riskieren.

Spezialkamera

"Das Gerät, mit dem der Arzt das Iris-Muster des Patienten erfasst, besteht im Wesentlichen aus einer Spezialkamera. Das Bild der Iris wird an einen mobilen Computer übertragen, der sich im Rettungswagen befinden kann, dort weiterverarbeitet und verschlüsselt an eine zentrale Datenbank gesendet. Hat sich der Patient dort mit der Geschichte seiner chronischen Erkrankung registrieren lassen, wird er anhand seines individuellen Iris-Musters identifiziert, und alle notwendigen Informationen stehen dem Notarzt umgehend zur Verfügung", so Gerhard Jöchtl, Leiter des Studiengangs Telekommunikationstechnik und -systeme an der FH Salzburg.

240 individuelle Merkmale der menschlichen Iris

Das System zur automatischen Iris-Erkennung identifiziert Menschen anhand der einzigartigen Struktur der Augen-Iris. Das Verfahren untersucht mehr als 240 individuelle Merkmale der menschlichen Iris und erzeugt daraus einen 512 Byte kleinen Datensatz, der zur Identifikation einer Person genutzt wird. Das US-Unternehmen Iridian Technologies hält alle Patente über die Kerntechnologie dieses Biometrie-Verfahrens. Byometric Systems in Bayern ist lizenzierter Partner von Iridian. Mit der weltweit ersten Zutrittssicherung einer Neugeborenenstation im Städtischen Krankenhaus Bad Reichenhall erweiterte das Unternehmen im November 2002 den Einsatzbereich der automatischen Iris-Erkennung auf das Gesundheitswesen.(apa)