Kopenhagen - Badeschlapfen mit Jesus- und Maria-Motiven haben in Dänemark Gläubige auf den Plan gerufen. "Wir Katholiken beten zu Jesus und Maria, und jetzt wollen sie, dass wir sie mit Füßen treten. Das ist Gotteslästerung und eine ernste Verletzung der religiösen Gefühle der Gläubigen", wetterte Johannes Gram Kulis, der stellvertretende Vorsitzende der Gemeinde von Vordingborg südlich von Kopenhagen.
Er forderte die Supermarkt-Kette Coop auf, die Schuhe sofort aus den Regalen zu entfernen. Ein Pastor der Lutherisch-Protestantischen Kirche verurteilte ebenfalls das Schuh-Motiv. Am Montag hatten christliche Demonstranten gar ein Geschäft gestürmt und die "Flip-Flops der Schande" zerstört, die nach ihrer Ansicht "den Glauben mit Füßen treten".
Coop-Sprecher Jens Juel Nielson zeigte sich überrascht von dem Protest. Der Verkauf der Schuhe habe keinerlei religiösen oder andere Hintergründe, "und wir verstehen nicht, warum einige Leute deswegen derart ausflippen". Coop habe die Latschen mit den religiösen Motiven, "die sehr schön und sehr trendy sind", in London entdeckt und beschlossen, im Fernen Osten eine Sommerkollektion mit Sandalen und T-Shirts produzieren zu lassen. Ein großer Teil der Kundschaft sehe darin keinen Grund zum Anstoß und kaufe die Schuhe, betonte Nielson. Bei den Demonstranten handle es sich um eine Minderheit, der Coop sich nicht beugen wolle. (APA/AFP)