Einen Franchise-Overkill wie er bei den Topproduktionen der Traumfabrik in den vergangenen Jahren üblich war wird es beim Sci-Fi-Sequel " The Matix Reloaded " nicht geben. Es wird erwartet, dass der am 22. Mai startende Film alle Kinokassenrekorde hinter sich lässt. Trotzdem werden Matrix-Fans keine Kaffeetassen im Matrixdesign, keine Sammelkleber, keine Actionfiguren der Filmhelden oder dergleichen in Massen beim Shopping ins Auge stechen. Die Produzenten des Films, das Hollywood-Studio Warner Brothers und das australische Studio Village Roadshow, haben die Franchise- und Merchandising-Deals auf wenige Partner limitiert, berichtet das Wall Street Journal (WSJ) am Mittwoch. Dafür werde auf eine Multimedia-Marketingstrategie gesetzt, die vom Computergame über CD, DVD und Kurzfilmen bis zum Online-Spiel reicht.

Eine handvoll Unternehmen

Nur ein paar Unternehmen sind als Lizenznehmer für die Matrix-Sequels ausgewählt worden, so beispielsweise die Biermarke Heineken, der Sportdrink PowerAde, Coca-Cola und der Handy-Hersteller Samsung. Im Vergleich zu den mehr als 100 Produktlizenzen, die Warner Brothers bei den "Harry Potter"-Filmen vergeben hat, eine sehr kleine Anzahl. Dies sei auf die Wünsche der Filmemacher Andy und Larry Wachowski zurückzuführen, die mit einem Ausverkauf ihre Fans nicht vergraulen wollen. Auch die Studios müssen vorsichtig vorgehen. Potenzielle Fans dürfen nicht mit einem Marketing-Overkill überlastet werden, weil das Interesse bis November am Köcheln gehalten werden muss. Am 5. November startet der dritte Teil "The Matrix Revolutions".

"Enter the Matrix"

Bei den beiden Sequels wird daher auf die Kreation einer ganzen Produktlinie in mehreren Medien gesetzt. Neben dem Computergame "Enter the Matrix", das die Handlung des Films weiterspinnt, werden auch Kurzfilme das Matrix-Universum ergänzen. Eine Serie von neun Matrix-Animationsfilmen im japanischen Manga-Stil, die so genannten " Animatrix " , soll im Juni auf DVD erscheinen. Gemeinsam mit dem französischen Softwarehaus Ubi Soft sei die Realisierung eines Online-Games geplant. Insgesamt geben die beiden Studios laut WSJ rund 150 Mio. Dollar für das Marketing der beiden Sequels aus. Die Produktionskosten lagen demnach bei knapp 350 Mio. Dollar. (pte)