Sarajewo - Bosnische Ermittler haben in dem von Serben kontrollierten Osten des Landes die Überreste von elf Moslems aus einem Massengrab exhumiert. Das teilte die staatliche Vermisstenkommission am Mittwoch in Sarajewo mit. Es handelt sich um Bewohner von Srebrenica, die nach der serbischen Eroberung im Juli 1995 ermordet worden waren. Damals haben die Truppen des wegen Kriegsverbrechen gesuchten Generals Ratko Mladic nach internationalen Angaben 7.000 bis 8.000 Männer ermordet. Aus diesem Massengrab bei Kamenicko Brdo sind seit Jahresanfang 70 Leichen ausgegraben worden.

Gerichtsmediziner wollen noch in dieser Woche mit der Exhumierung von Leichenteilen aus einem Massengrab bei Prijedor im Westen des Landes beginnen. Dort werden die Überreste von mehr als 250 Moslems und Kroaten vermutet, sagte Amor Masovic, Leiter der Vermisstenkommission. Sie sollen im August 1992 erschossen worden sein, als sie auf einen Austausch von Kriegsgefangenen warteten.(APA)