Algier - Drei Millionen Dinar (rund 33.800 Euro) Kopfgeld hat die algerische Regierung für Hassan Hattab ausgesetzt. Der 35-Jährige ist der Anführer der Salafisten-Gruppe für Predigt und Kampf (GSPC), die die 17 befreiten Sahara-Touristen in ihrer Gewalt hatte, und einer der meistgesuchten Männer Algeriens. Die GSPC gilt als die am besten organisierte bewaffnete Gruppe in Algerien.

Hattab befehligte eine der neun Zonen

Hattab, der auch Abou Hamza genannt wird, war zunächst Mitglied der Bewaffneten Islamischen Gruppe (GIA) und befehligte eine der neun Zonen, in die die GIA Algerien aufgeteilt hatte. Dann überwarf er sich aber mit dem damaligen GIA-Chef Antar Zouabri, der als radikalster Verfechter des seit zehn Jahre andauernden Bürgerkriegs in Algerien galt und im vergangenen Jahr von der Armee getötet wurde.

den Kurs der GIA

Die beiden Männer stritten um den Kurs der GIA. Dabei lehnte Hattab nach eigenen Angaben die Massaker an Zivilisten ab, die Zouabri zu verantworten hatte. Hattabs Kampf richtet sich laut eigener Darstellung gegen die Sicherheitskräfte und die Vertreter der Regierung.

1998 gründete Hattab dann die GSPC

1998 gründete Hattab dann die GSPC. Während die GIA Algerien zu einem fundamentalistisch-islamischen Staat machen möchte, strebt die GSPC eine große islamische Nation ohne feste Grenzen an. Doch wie die GIA führt die GSPC einen "Heiligen Krieg" gegen die algerischen Sicherheitskräfte und lehnt den Versöhnungskurs des algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika ab.

Auf alten Fahnungsplakaten sind gleich zwei Fotos von Hattab zu sehen - einmal mit Vollbart und einmal nur mit Schnurrbart. "Hattab Hassan, geboren am 14.12. 1967 in Rouiba", steht darüber. Was auf den Plakaten nicht vermerkt ist: Hattab ist in seiner Familie nicht der einzige Kämpfer gegen die algerische Regierung. Zwei Brüder und zwei seiner Cousins, die ebenfalls der GSPC angehörten, wurden von algerischen Sicherheitskräften bereits getötet.(APA)