Rom - Gegen die schwere Krise, die Alitalia belastet, sieht der Geschäftsführer der italienischen Fluggesellschaft Francesco Mengozzi die Privatisierung und Fusionen als einzige Rettung. Bei der Aktionärsversammlung am Freitag in Rom betonte Mengozzi, dass Alitalia einige Bedingungen erfüllen müssen, um überleben zu können. "Wir müssen unsere Effizienz steigern, indem wir bei gleichen Kosten mehr arbeiten. Zugleich müssen wir unsere Struktur flexibilisieren und uns mit anderen Fluggesellschaften integrieren", sagte Mengozzi. Fusionen sollten dabei nicht ausgeschlossen werden.

Die Privatisierung der Fluggesellschaft, die noch unter mehrheitlicher Kontrolle (53 Prozent) des italienischen Staates steht, ist laut Mengozzi ein "unvermeidlicher Schritt". "Wir müssen den Weg der Privatisierung ohne Kompromisse beschreiten", sagte der Geschäftsführer. Er schloss auch Partnerschaften mit italienischen Fluggesellschaften nicht aus, um die Kosten auf dem nationalen Markt zu rationalisieren und der Konkurrenz von Billigfliegern besser Stand zu hakten.

Mengozzi rief die Gewerkschaften zu Verantwortung in dieser für die Flugbranche schwierigen Phase auf. Nach dem 11. September sei der internationale Flugverkehr in eine Krise ohne gleichen in seiner Geschichte gestürzt, die man nur mit harter Arbeit und Verantwortungsbewusstsein bewältigen könne.

Alitalia meldete im ersten Quartal Verluste vor Steuern im Wert von 198 Mio. Euro, mit einem Rückgang von 95 Mio. Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum 2002. Der Umsatz sank um 4,7 Prozent auf 1,016 Mrd. Euro. Die Nettoverschuldung stieg im ersten Quartal von 980 Mio. auf 1,056 Mrd. Euro im Vergleich zum 31. Dezember 2002. Die Erwartungen der Airline über die Wirtschaftsentwicklung in den nächsten Monaten bleiben pessimistisch. Bis Jahresende rechnet Alitalia mit negativen Ergebnissen.(APA)