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Gut zwei Wochen nach dem Start seines Online-Musikvertriebs hat US-Computerkonzern Apple mehr als zwei Millionen Songs über das Internet verkauft.

Befürchtungen weiter zerstreut

Wie bereits in der ersten Woche seien mehr als die Hälfte der beim "iTunes Music Store" heruntergeladenen Musikstücke als vollständiges Album gekauft worden, teilte Apple am Mittwoch mit. Damit wurden Befürchtungen weiter zerstreut, dass das Angebot auch von einzelnen Liedern den Verkauf ganzer Albums behindern könnte. In dem "iTunes Music Store" können Nutzer aus mehr als 200.000 Titeln von fünf großen Musikkonzernen wählen. Ein Lied kostet einheitlich 99 US-Cent. Bisher funktioniert der Service nur mit Apple-Macintosh-Computern. Eine Windows-Version soll es nach Angaben von Apple bis zum Ende des Jahres geben. Zurzeit ist der Online-Musikkauf bei Apple nur in den USA möglich, es wird aber eine Ausweitung auf andere Märkte in Zukunft erwartet.

Songs können beliebig oft für die eigene Nutzung auf CD gebrannt werden

Der "iTunes Music Store" ist eine Erweiterung des kostenlosen Apple-Musikprogramms "iTunes", mit dem Macintosh-Nutzer ihre Musikdateien abspielen können. Innerhalb dieses Programms können sie nun nach Künstlern, einem Album oder Songtiteln suchen und Lieder per Knopfdruck kaufen und herunterladen. Die gekauften Lieder können beliebig oft für die eigene Nutzung auf CD gebrannt und auf bis zu drei Macintosh-Rechner geladen werden. Nutzer können zudem eine bestimmte Songabfolge (Playlist) zusammenstellen und diese zehn Mal unverändert auf CDs brennen. "Keine Lösung ist unverwundbar" Obwohl der Austausch unter Macintosh-Nutzern auf zwei weitere begrenzt ist, gibt es erste Fälle, in denen diese Begrenzung umgangen worden ist. In der US-Musikindustrie wird diese Möglichkeit angesichts des Erfolgs von "iTunes" aber bisher als isoliertes Problem gesehen. "Apple versucht, einen rechtmäßigen Service aufzubauen - aber keine Lösung ist unverwundbar", sagte ein Musikindustrie-Manager, der ungenannt bleiben wollte, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Musikindustrie macht das nicht autorisierte Herunterladen von Musik über Internet-Tauschbörsen und den Tausch von Musik-Dateien von Internet-Nutzern untereinander ("peer-to-peer") mit für den Einbruch ihrer Verkaufszahlen verantwortlich.(Reuters)