Frankfurt - Die Frankfurter Aktienbörse ist nach dem deutlichen Plus der vergangenen Woche am Montag mit knappen Verlusten in die neue Woche gestartet. Der DAX, der lange Zeit im Plus lag, verlor 4,48 Punkte (minus 0,06 Prozent) auf 7.175,33 Einheiten. Der TecDAX legte hingegen leicht um 4,86 Punkte oder 0,52 Prozent auf 943,40 Punkte zu. Angetrieben von zahlreichen Übernahmegerüchten gewann der M-DAX deutlich um 72,30 Punkte oder 0,69 Prozent auf 10.562,72 Zähler. Der HDAX schloss mit 3.666,37 Einheiten und einem kleinen Plus von 0,77 Zählern oder 0,02 Prozent. Der C-DAX erhöhte sich leicht um 0,21 Punkte oder 0,03 Prozent auf 634,69 Zähler.

Trotz der moderaten Verluste des DAX halte sich der Markt "fantastisch" angesichts der Tatsache, dass es weder aus Japan noch mit Blick auf die europäische Schuldenkrise positive Nachrichten gebe, sagte ein Kapitalmarktexperte. "Liquidität ist nach wie vor vorhanden und Geld sucht Anlage." In einer solchen Situation kämen Anleger an den starken Märkten nicht vorbei - und dazu gehöre auch Deutschland.

Nach positiven Nachrichten aus den USA waren die Aktien von Fresenius Medical Care mit plus 1,17 Prozent auf 48,79 Euro unter den besten DAX-Werten zu finden. Laut einem Sprecher des Unternehmens hat die US-Regierung eine bereits eingeführte Kürzung bei der Pauschalvergütung für Dialysepatienten bis zum Jahresende ausgesetzt. RWE stiegen indes um 1,37 Prozent auf 48,79 Euro und profitierten dabei von einer optimistischen Branchenstudie der Schweizer Großbank UBS. Eon legten um 0,35 Prozent auf 21,81 Euro zu. Laut einem Analysten spricht ein gesunkenes Angebot bei einer stabilen Nachfrage dafür, dass die Strompreise weiter steigen dürften.

Deutsche Börse ist Schlusslicht

Schlusslicht im DAX waren dagegen die Titel der Deutschen Börse, die 1,44 Prozent auf 52,05 Euro verloren. Mehrere Analysten hatten sich nach dem am Freitag angekündigten Gegengebot von Nasdaq OMX und der Rohstoffbörse ICE für die NYSE Euronext negativ geäußert. Siemens-Aktien büßten ferner 1,24 Prozent auf 98,15 Euro ein. Börsianer sprachen von Gewinnmitnahmen und verwiesen im Rahmen des Schmiergeldskandals auch auf den beginnenden Prozess gegen den Ex-Vorstand Thomas Ganswindt.

Im M-DAX sorgten Gerüchte um Übernahmen für Bewegung. Lanxess etwa kletterten um 3,69 Prozent auf 56,73 Euro. Das Börsenblatt "Platow Brief" hatte den Chemiekonzern zuvor als ein für mehrere Unternehmen attraktives Übernahmeziel bezeichnet. Vossloh-Titel legten um 3,34 Prozent auf 99,58 Euro zu, hatten zuvor aber schon ein Allzeithoch bei 102,75 Euro erreicht. Das "Handelsblatt" hatte unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, dass Heinz Herrmann Thiele, Eigentümer und Ex-Chef des Technologiekonzerns Knorr-Bremse, mittlerweile fast zehn Prozent an dem Bahnzulieferer halte und möglicherweise noch mehr Anteile kaufen könnte.

Bester M-DAX-Wert waren indes aber die Titel von Stada, die 5,70 Prozent auf 28,925 Euro gewannen. Ihnen kam ein Kommentar von Merrill Lynch zugute. Die US-Bank hatte die Papiere hochgestuft und das Kursziel angehoben. Händler verwiesen zudem darauf, dass auch Stada immer wieder als möglicher Übernahmekandidat angesehen werde. (APA)