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Aktivisten hinter Anonymous wollen Sony-Seiten angreifen.

Foto: AP

Sonys rechtliche Schritte gegen den US-amerikanischen Playstation-Hacker George "GeoHot" Hotz und den deutschen Graf_Chokolo haben dem Konzern nun die Aufmerksamkeit der Netz-Aktivisten von Anonymous eingebracht. Auf AnonNews wurde ein offener Brief veröffentlicht, in dem Maßnahmen gegen Sony angekündigt wurden.

Kopierschutz geknackt

Die beiden Hacker sind in Rechtsstreitigkeiten verwickelt, da sie das Kopierschutzsystem der Playstation 3 geknackt und Anleitungen bzw. Tools ins Netz gestellt haben. User können damit beliebige Programme und kopierte Spiele auf der Konsole ausführen, die nicht von Sony autorisiert wurden. Vor allem der Prozess gegen Hotz zieht seit Monaten großes Medieninteresse auf sich. Zuletzt erwirkte Sony, Einblick in das Paypal-Konto des US-Amerikaners zu erhalten (der WebStandard berichtete). Im Zuge einer Hausdurchsuchung gegen Graf_Chokolo ließ der Konzern Computer und Konsolen beschlagnahmen.

Verletzung der Privatsphäre vorgeworfen

In dem Anonymous-Schreiben wird kritisiert, dass Sony das Rechtssystem ausnutze, um veröffentlichte Informationen über die Funktionsweise seiner Produkte zu zensieren. Das Unternehmen mache seine eigenen User zu Tätern und verletze dabei auch die Privatsphäre Tausender anderer. So erwirkte der Konzern unter anderem Vorladungen gegen YouTube, Twitter und den Provider von George Hotz' Website, um Account-Daten und Besucherinformationen zu erhalten. Datenschützer hatten diese Entscheidung des zuständigen Richters scharf kritisiert.

Operation Payback

Sony solle seine Kunden aufklären, dass diese die Produkte nicht gekauft, sondern offenbar nur gemietet haben. In dem Schreiben wird weiter geschlussfolgert, dass auch Sony den Webspace für seine Seiten nur gemietet habe. Um zu demonstrieren, dass dieser Ansatz falsch ist, will Anonymous im Zuge von Operation Payback die Websites des Konzerns attackieren. Anonymous hatte schon früher DDoS-Attacken gegen Konzerne gestartet, die der Whistleblower-Plattform Wikileaks Dienstleistungen aufgekündigt hatten. Noch wurden keine Angriffe auf Sony-Seiten gemeldet. (red)

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