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Patienten mit Vorhofflimmern besitzen ein fünffach erhöhtes Risiko einen Schlaganfall zu entwickeln.

Foto: Reuters/Jessica Rinaldi

Menschen mit Vorhofflimmern haben ein bis zu fünffach erhöhtes Schlaganfall-Risiko, die Auswirkungen sind tendenziell schwerwiegender. Einer Studie zufolge wird jeder vierte Mensch über 40 Jahre im Laufe seins Lebens Vorhofflimmern entwickeln - und in der Folge Gefahr laufen, einen Schlaganfall zu erleiden. Um über diese Gefahren und Risiken zu informieren, hat das Pharma-Unternehmen Boehringer Ingelheim in Zusammenarbeit mit 40 Organisationen eine weltweite Aufklärungs-Initiative mit dem Titel "1 Mission 1 Million - Herzenssache Schlaganfall" ins Leben gerufen.

Jeder kann mit abstimmen

Der Konzern stellt eine Million Euro für Projekte zur Verfügung, die das Ziel haben, durch Vorhofflimmern verursachte Schlaganfälle zu verhindern. Die 184 Projektvorschläge wurden von Einzelpersonen, Patientenorganisationen, Berufsverbänden und Gesundheitszentren aus 36 Ländern eingereicht. Die Öffentlichkeit kann bis 22. Juni im Internet auf www.herzenssache-schlaganfall.at darüber abstimmen, welche Konzepte die Förderpreise erhalten. Jene 32 Vorschläge mit den meisten Stimmen bekommen Gelder zwischen 10.000 und 100.000 Euro.

Zwei österreichische Projekte

Auch zwei österreichische Projekte sind im Rennen um die Förderpreise mit dabei, beide in der Kategorie 50.000 Euro. Der Österreichische Herzverband will Patienten, Angehörige, Ärzte und die breite Öffentlichkeit mit einer nationalen Informations-Kampagne über das erhöhte Schlaganfall-Risiko bei Patienten mit Vorhofflimmern aufklären. Und zwar durch Pressearbeit, einen breit angelegten Internet-Auftritt und regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen bei regionalen Gesundheitstagen und in Rehabilitationszentren.

Herzverband setzt auf Information

Die konkrete Strategie: Um möglichst viele Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen, werden in den Journalen des Herzverbandes Interviews mit Betroffenen und Expertenartikel veröffentlicht. Darüber hinaus will der Verband seine 15.000 Mitglieder per Aussendung über die Gefahren informieren.

Bei Aufklärungs-Veranstaltungen im Rahmen der "Herztage", die einmal jährlich in sieben Bundesländern stattfinden, werden interdisziplinäre Vorträge abgehalten, die die Sicht eines Kardiologen (Vorhofflimmern), eines Neurologen (Schlaganfall) sowie eines Neuropsychologen (Auswirkungen auf die Lebensqualität) beinhalten. Weitere Infotage sind in den fünf größten Herz-Kreislauf-Rehabilitationszentren Österreichs, bei den Gesundheitstagen und der Seniorenmesse der Stadt Wien und im Rahmen von regionalen Gesundheitsinitiativen angedacht.

Mund-zu-Mund-Propaganda

Das zweite von Österreich eingereichte Projekt heißt "Schau auf deinen Rhythmus", wurde von der Internen Abteilung des Krankenhauses Mödling eingereicht und setzt auf Mund-zu-Mund-Propaganda. Insgesamt tragen rund 300 Teilnehmer zwei Wochen lang Pulsmonitor-Armbanduhren, mit denen sie ihren Herzrhythmus und insbesondere einen arrhythmischen Puls erkennen können. Es gibt Vor- und Nachbesprechungen, am Ende ist ein Fragebogen auszufüllen. Jeder der Teilnehmer soll fünf Menschen aus seinem Bekanntenkreis über die Risiken des Vorhofflimmerns informieren sowie einen "Nachfolger" für das Tragen der Pulsuhr finden. Dieser Zyklus wiederholt sich insgesamt dreimal, die Informationen breiten sich so von Mund zu Mund aus. (red)