Ein Metallstift, mit Kabelbindern an einem Stück Draht befestigt: der BE-Fuelsaver.

Foto: New Generation

Wien - Es klingt zu schön, um wahr zu sein - oder doch nicht? Man nehme einen Metallstift von etwa drei Zentimetern Länge, appliziere ihn an der Treibstoffleitung unter der Motorhaube oder befördere ihn mithilfe eines Drahtstücks auf den Boden des Tanks. Nach sechsmal Volltanken sollte sich die volle Wirkung entfalten, die da heißt: weniger Spritverbrauch, bessere Emissionswerte. Das zumindest verspricht der Geschäftsführer der in Burgkirchen (OÖ) ansässigen Firma New Generation Bio, Herbert Renner.

"Um zu verstehen, was da passiert, muss man sich etwas mit Quantenphysik auskennen", sagte Renner im Standard-Gespräch. Hintergrund der besseren Verbrennung des Treibstoffs im Motor sei eine mikromolekulare Veränderung des Kraftstoffs. Hier trete der Metallstift in Aktion. Durch Schwingungen werde die Plasmabildung angeregt, Raumenergie werde eingeschlossen und die Verbrennung des Treibstoffs verbessert.

Je älter das Fahrzeug und je verschmutzter der Motor sei, desto größer falle bei sachgerechter Anwendung die Einsparung an Treibstoff aus. Als Referenz nennt Renner unter anderem die kenianische Armee. "Die haben ihre alten russischen Panzer und Geländefahrzeuge der Marke Nissan Petrol mit dem BE- (bioenergetischen) Fuelsaver ausgestattet. Die Ersparnis belief sich bei den Panzern auf durchschnittlich 33 Prozent, beim Nissan Petrol waren es zwölf Prozent."

In Österreich sei man anfangs auf große Skepsis gestoßen, deshalb habe man mit der Markteinführung im Ausland begonnen. Inzwischen wird der BE-Fuelsaver über Forstinger zum Preis von 79,90 Euro bis 199,90 Euro (für Lkws) vertrieben.

Skepsis und Überzeugung

Weiter skeptisch ist Bernhard Geringer von der TU Wien, was die Spritersparnis betrifft: "Das klingt ziemlich esoterisch". Sollte sich allerdings herausstellen, dass es diese Ersparnis gibt, wäre das jedenfalls "die große Entdeckung". Andererseits: Legionen von Wissenschaftern seien mit nichts anderem beschäftigt, als den Treibstoffverbrauch und die Emissionswerte zu senken. Geringer: "Für die sind Einsparungen im Zehntelprozentbereich schon ein Erfolg. Und hier sollen die Einsparungen deutlich höher sein. Wir werden das testen."

Also so etwas wie Grander-Wasser, von dem viele schwören, dass es belebend wirkt, von dem aber der wissenschaftliche Beweis über eine tatsächliche Veränderung des Wassers bisher fehlt?

Für Dietmar Flaschberger, den Geschäftsführer der Wiener Lokalbahnen, ist das einerlei: "Für mich ist definitiv klar, dass es funktioniert." In 50 Kleinbussen der Wiener Lokalbahnen sei der Fuelsaver schon installiert und bringe messbare Einsparungen von zehn bis zwölf Prozent.

Der Autofahrerklub ARBÖ hat einen Praxistest laufen und führt parallel dazu auch einen wissenschaftlichen Test durch. Das Zwischenergebnis beim Praxistest sei "ernüchternd", sagte ARBÖ-Sprecherin Lydia Ninz. Für wissenschaftliche Aussagen sei es noch zu früh. (Günther Strobl/DER STANDARD/Printausgabe/07.04.2011)