Frankfurt - Der Leitzins ist die schärfste Waffe der Europäischen Zentralbank (EZB). Mit seiner Hilfe kann sie nicht nur die Lebenshaltungskosten der Einwohner der Währungsunion beeinflussen, sondern auch das Wirtschaftswachstum.

Mit dem Leitzins geben die Währungshüter den Geschäftsbanken vor, zu welchem Preis sie sich Geld bei der EZB leihen können. Steigt dieser Zinssatz, verteuern sich in der Regel auch die Darlehen für Unternehmen und Verbraucher. Wird für sie die Finanzierung teurer, investieren die Unternehmen weniger und die Verbraucher leihen sich seltener Geld, etwa für den Autokauf oder den Eigenheimbau. Sinkt die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, können Anbieter Preiserhöhungen nicht mehr so einfach durchsetzen - der Preisauftrieb wird gedämpft.

Zinssenkung regt Nachfrage an

Eine Zinssenkung wirkt umgekehrt. Kredite werden dann billiger. Das regt die Nachfrage an. Investitionen der Unternehmen und der Konsum der Privathaushalte werden dadurch angekurbelt und in der Folge auch das Wirtschaftswachstum.

Der Leitzins beeinflusst das Wirtschaftsleben noch auf vielen anderen Wegen. Ein hohes Zinsniveau macht zum Beispiel Sparen attraktiver, weil die Guthabenzinsen zulegen. Auch der Wechselkurs des Euro wird beeinflusst, weil die Höhe des Zinses über die Attraktivität einer Währung als Anlage mitentscheidet. (red)