Potsdam - Als Ursache hinter dem jüngst beobachteten Gammablitz GRB 110328A - eher schon ein seit über einer Woche anhaltendes kosmisches Wetterleuchten als ein kurzer Blitz - vermuten Astronomen einen Stern, der von einem Schwarzen Loch auseinandergerissen wird (hier die Nachlese). Wie "ganz normale" kurze Gammablitze entstehen, darüber rätseln Astrophysiker, seit die Megaexplosionen 1973 erstmals als kosmisches Phänomen identifiziert wurden - als eine der gängigsten Hypothesen gilt die Verschmelzung von Neutronensternen.

Forscher vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik berichten nun im "Astrophysical Journal", dass sie den entsprechenden Vorgang am Computer rekonstruiert haben: Wenn zwei ausgebrannte Sterne verschmelzen, entsteht ein Jet: Die ultrahoch erhitzte Materie schießt in zwei gebündelten Strahlen ins Weltall, die kurz im Gammastrahlenbereich aufleuchten. Nach der Sternverschmelzung entsteht ein Magnetfeld, das zehn Billiarden Mal so stark wie das der Erde - und für die Explosionen sorgt. "Das ist ein Durchbruch, denn bisher war unklar, wie aus dem Chaos die Ordnung entsteht, die für die Ausbildung des Jets und damit für die Gammablitze notwendig ist", sagte Luciano Rezzolla vom Potsamer Institut. (APA/red)