Kairo - Angesichts der Luftangriffe der israelischen Armee auf den Gazastreifen fordert die Arabische Liga eine Flugverbotszone über dem palästinensischen Gebiet. Ein entsprechender Antrag solle beim UNO-Sicherheitsrat in New York eingereicht worden, sagte der Präsident der Liga, Amr Mussa, am Sonntag nach einem Treffen des Staatenbundes in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Damit solle der israelischen Luftwaffe das Überfliegen des Gebiets verboten werden.

Israel hatte in den vergangenen Tagen zahlreiche Luftangriffe auf den von der radikalen Hamas kontrollierten Gazastreifen geflogen und damit Vergeltung wegen Angriffen aus dem Gebiet geübt. Erst am Donnerstag hatte eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Panzerabwehr-Rakete im Süden Israels einen Schulbus getroffen und einen Jugendlichen schwer verletzt. Bei den folgenden Vergeltungsangriffen der israelischen Armee wurden nach Angaben von Ärzten im Gazastreifen bis Sonntag 18 Palästinenser getötet. Am Sonntag zeichnete sich zwischen Israel und der Hamas Beruhigung ab. Beide Seiten signalisierten unter gewissen Bedingungen die Bereitschaft zu einem Waffenstillstand.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte Mitte März eine Flugverbotszone über Libyen verhängt, um die Bevölkerung des Landes vor Übergriffen der Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi zu schützen. Für die Maßnahme, die den Weg frei machte für die inzwischen von der NATO geführten Luftangriffe gegen Gaddafis Truppen, hatte sich auch die Arabische Liga ausgesprochen. (APA)