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IBM Österreich-Chef Ernst Nonhoff

Foto: Archiv

Am 18. Mai 1928 wurde die Internationale Geschäftsmaschinen Vertriebsgesellschaft mbH (International Business Machines, IBM) in das Österreichische Handelsregister eingetragen. 75 Jahre später ist daraus ein Unternehmen mit 2.100 Mitarbeitern und einem Umsatz von 720 Mio. Euro geworden, erklärte IBM-Österreich-Chef Ernst Nonhoff vor Journalisten. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2002 erwartet sich Nonhoff ein "flaches Ergebnis – in etwa wie im Jahr 2001".

Entwicklung

Von einem traditionellen Geräte-Lieferanten entwickelte sich der weltgrößte US-Computerkonzern in den letzten Jahren vermehrt hin zu einem Dienstleistungsanbieter. Machte 1990 der Hardware-Anteil noch 63 Prozent des Umsatzes von IBM-Österreich aus, so seien es derzeit nur noch 37 Prozent, während der Dienstleistungssektor im gleichen Zeitraum von 6 auf 42 Prozent anwuchs, so Nonhoff. Mittlerweile seien über 50 Prozent der Mitarbeiter im Servicebereich tätig.

10 Jahre nach Gründung der IBM in Österreich, mit dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland, wurde IBM-Österreich von der deutschen DEHOMAG übernommen. Die Rolle IBMs während der Nazi-Diktatur hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Historikerkommissionen beschäftigt, für Österreich sieht Nonhoff jedoch keinen Bedarf nach einer derartigen Untersuchung.

Geschichte

1949 wurde in Graz die erste Geschäftsstelle außerhalb Wiens gegründet, es folgten Linz, Klagenfurt, Bregenz und Salzburg. 1969 übersiedelte die Zentrale von der Börse in das neue Haus am Wiener Donaukanal, das 2001 neu gestaltet wurde.

Der erste IBM-Computer (Modell 650) in Österreich wurde 1958 an der Technischen Hochschule in Wien (TU Wien) installiert, der erste IBM Personal Computer (PC) kam 1982 in Österreich auf den Markt.

Ausbau

Die Neutralität Österreichs, die geographische Lage sowie die gute Infrastruktur sind 1965 laut IBM dafür verantwortlich gewesen, dass Wien zum Zentrum für die Geschäftsaktivitäten im ehemaligen Jugoslawien und dem ehemaligen Ostblockstaaten wurde. 1998 wurde daraus die CEMA Organisation (Central, Eastern, Middle East and Africa), die mittlerweile 60 Länder umfasst.

Seit 1996 ist Wien auch der Sitz der "IBM International Business Operations", die für die weltweiten Produktankündigungen des Konzerns verantwortlich ist.

Der IBM-Konzern hatte im 1. Quartal 2003 mit Hilfe von Kostensenkungsmaßnahmen den Gewinn zum ersten Mal seit fast zwei Jahren wieder gesteigert. Der Gewinn je Aktie sei im Berichtsquartal auf 79 Cent (0,736 Euro) von 68 Cent im Vorjahreszeitraum gestiegen, so IBM. Analysten hatten den Gewinn je Aktie mit 80 Cent prognostiziert. Der Umsatz betrug im ersten Quartal nach IBM-Angaben 20,1 Milliarden Dollar nach 18 Milliarden Dollar im Vorjahr. (APA)