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Thomas Vanek, der Mentor. Andreas Nödl, der gelehrige Schüler.

Foto: AP/Duprey/Gaible/Montage: derstandard.at

Chicago - Thomas Vanek hat einst Andreas Nödl den Weg nach Nordamerika geebnet. Die beiden österreichischen Eishockey-Stürmer in der National Hockey League (NHL) halten noch immer Kontakt, ab Donnerstag allerdings sind sie Gegner. In der ersten Play-off-Runde (Conference-Viertelfinale) kommt es zum Österreicher-Duell, wenn die Philadelphia Flyers (Nödl) auf die Buffalo Sabres (Vanek) treffen. Die "best-of-seven"-Serie startet am Donnerstag in Philadelphia, auch Spiel zwei am Samstag steigt im Wells-Fargo-Center, ehe es für Spiel drei und vier nach Buffalo geht.

Zum zweiten Mal gibt es damit in der NHL ein Play-off-Duell zweier Österreicher-Clubs. In der Saison 2006/07 trafen die Sabres im Conference-Halbfinale auf die New York Rangers, für die damals Thomas Pöck verteidigte. Pöck kam allerdings nicht zum Einsatz, Buffalo setzte sich mit 4:2-Siegen durch, scheiterte danach aber an den Ottawa Senators am Einzug ins Stanley-Cup-Finale.

Diesmal könnte es zum direkten Duell auf dem Eis kommen. Vanek ist bei Buffalo gesetzt, auch Nödl hatte zuletzt das Vertrauen von Trainer Peter Laviolette, wenngleich mit geringer Eiszeit. Die Rollen sind aber sehr unterschiedlich.

Der 27-jährige Vanek war mit 32 Toren, 41 Assists und 73 Punkten jeweils der beste Spieler seines Teams und ist als einer der Assistant-Kapitäne auch ein Führungsspieler. Doch auch Nödl kann auf eine gute Saison zurückblicken. Der 24-Jährige hat in dieser Saison den Durchbruch zum Stammspieler geschafft und ist von seinen Flyers-Kollegen zum Aufsteiger des Jahres gewählt worden. Nödl erhielt dafür die Pelle Lindbergh Memorial Trophy.

Auf dem Weg in die NHL haben Vanek und Nödl ähnliche Wege eingeschlagen, Nödl mit Hilfe von Vanek. Der Stürmerstar hatte seinem jüngeren Kollegen bei der Junioren-WM 2003/04 in Finnland zum Sprung nach Nordamerika geraten. "Ich habe Andi in Finnland angesprochen. Ich habe gesehen, dass er gut spielt, er war damals 16, und ich habe gedacht, er hat sicher eine Chance in Amerika. Ich bin zu ihm hingegangen und habe gesagt: Tu dir selbst einen Gefallen und ruf mich im Sommer an und wir machen was. Er hat das gemacht, alles andere hat er selber erreicht", erzählte Vanek einmal.

Nödl kam wie Vanek bei Sioux Falls Stampede in der US-Juniorenliga unter, schaffte so wie sein Mentor den Sprung in ein College in Minnesota und letztlich auch in die NHL. Im Vorjahr nützte er vor allem im Play-off seine Chance, als die Flyers erst im Finale (allerdings ohne Nödl) von Chicago gestoppt worden sind.

Favorit ist im Österreicher-Duell keiner auszumachen. Vorjahresfinalist Philadelphia stand zwar bereits seit längerer Zeit als Play-off-Teilnehmer fest und hat erstmals seit sieben Jahren die Atlantic Division gewonnen, allerdings waren die Flyers in den vergangenen Wochen weit nicht so souverän wie zu Saisonbeginn. Buffalo dagegen hat als Siebenter der Eastern Conference erst am letzten Wochenende des Grunddurchgangs den Aufstieg fixiert, mit 28 Siegen aus 45 Spielen seit Jahresbeginn waren die Sabres aber eines der besten Teams 2011.

Zum neunten Mal stehen einander die Flyers und Sabres im Play-off gegenüber. Die Flyers führen in diesen Duellen mit 5:3, allerdings haben die Sabres die jüngsten beiden Serien 2001 und 2006 (mit Vanek) gewonnen. (APA)

Spieltermine Philadelphia - Buffalo: Donnerstag (14.4.) und Samstag (16.4.) in Philadelphia, Montag (18.4.) und Mittwoch (20.4.) in Buffalo. Falls nötig: Freitag (22.4.) in Philadelphia, Sonntag (24.4., 21.00 Uhr MESZ) in Buffalo, Dienstag (26.4.) in Philadelphia