Wien - Der Chef der zur Stadt Wien gehörenden Baugesellschaft Gesiba, Ewald Kirschner (54), wird aller Voraussicht nach bei der kommenden Hauptversammlung am 29. April, neuer Aufsichtsratschef vom Wiener Flughafen. Er folgt damit Karl Samstag (Ex-Bank-Austria-Chef), der sein Mandat zurücklegte. Samstag übernahm heuer zu Jahresbeginn den Aufsichtsratsvorsitz von Christoph Herbst, der interimistisch für ein Jahr den Vorstandsvorsitz übernahm.

Wien und Niederösterreich sind mit je 20 Prozent die Haupteigentümer des Airports. Offiziell können sie je zwei Aufsichtsratsmitglieder entsenden, de facto haben die SPÖ-nahen Vertreter eine Stimme mehr im Kontrollgremium, weil die Mitarbeiterstiftung traditionell "rot" ist.

Alfred Reiter, der bisher die Mitarbeiter-Stiftung im Aufsichtsrat vertrat, gibt ebenfalls auf. An seiner Stelle soll der jüngst pensionierte OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer bestellt werden.

Statt Karl Skyba, Ex-Chef der Wiener Stadtwerke, kommt Gabriele Domschitz. Die gelernte Juristin ist im Vorstand der Wiener Stadtwerke und dort für die Wiener Linien und das Personalwesen im Konzern zuständig.

Als einziger "Schwarzer" scheidet Johannes Coreth (Ex-NÖ-Versicherung) aus. Ihm folgt Bettina Glatz-Kremsner, Vorstand bei den Casinos Austria.

Wesentliche Aufgabe des neuen Aufsichtsrates wird die Bestellung von neuen Vorständen sein. Die Ausschreibung soll noch vor der Hauptversammlung fertig sein. Der Personalberater wird noch diese Woche ausgesucht.

Ex-Flughafen-Chef Herbert Kaufmann ist nach wie vor zur Untätigkeit verdammt. Er sollte mit März seine Konsulententätigkeit aufnehmen. "Kaufmann hat keinen Vertrag, keine Zahlung bekommen und übt keine Tätigkeit für den Flughafen aus" , heißt es. Das gelte so lange, bis die Revision die Zahlungen an die Firma Hochegger geklärt habe. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.4.2011)