Tel Aviv - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu will einen neuen Schiffskonvoi mit Hilfen für den Gazastreifen mit aller Macht verhindern. "Diese Flottille muss gestoppt werden", sagte Netanyahu am Montag während eines Treffens mit europäischen Botschaftern in Jerusalem. Die Europäische Union solle alles in ihrer Macht Stehende tun, damit keine EU-Bürger an Bord der Schiffe gingen.
Die pro-palästinensischen Organisatoren der Hilfsflotte wollen Ende Mai 15 Schiffe auf die Reise schicken. Diese sollen eine Seeblockade brechen, die Israel vor dem Gazastreifen verhängt hat. Im vergangenen Jahr hatten israelische Eliteeinheiten bei der gewaltsamen Übernahme eines ähnlichen Schiffskonvois neun pro-palästinensische Aktivisten getötet.
Blockade
Israel begründet die Blockade damit, dass der Schmuggel von Waffen in den Gazastreifen verhindert werden soll. Nach dem blutigen Zwischenfall am 31. Mai vergangenen Jahres lässt die Regierung in Jerusalem aber wieder Lebensmittellieferungen in den Gazastreifen zu.
Die Wirtschaft in dem kleinen Palästinensergebiet mit seinen 1,6 Millionen Einwohnern liegt aber weiter am Boden, weil Israel beispielsweise den Import von Stahl und Zement sowie vielen Rohmaterialien und Ersatzteilen nicht gestattet. Außerdem dürfen Unternehmer aus dem Gazastreifen nicht exportieren. Die Organisatoren der Hilfsflotte wollen nach eigenen Angaben auf diese Missstände aufmerksam machen. (APA)