Die Verhandlungen über den Journalisten-Kollektivvertrag zwischen dem Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) und der Journalistengewerkschaft haben nach wie vor kein Endergebnis gebracht. Die nächste Verhandlungsrunde werde voraussichtlich Mitte Mai stattfinden, sagte Journalistengewerkschafter Franz C. Bauer der APA. Er bezeichnete die Gespräche als konstruktiv, aber "zäh". Zwar gebe es eine Übereinkunft darüber, dass der KV für alle journalistischen Mitarbeiter - also auch Online - gelten solle, an der juristischen Ausformulierung dieses Aspekts scheitere man aber bisher.

Bauer will in jedem Fall sichergestellt wissen, dass auch sämtliche ausgegliederte Töchter in den neuen Kollektivvertrag fallen und erinnert an die letzte KV-Verhandlung vor zehn Jahren, wo man bereits die selbe Frage behandelt habe. "Damals haben wir die Quinquennien abgeflacht für die Vereinbarung, dass der KV auch für Online gilt." Unmittelbar danach sei es aber zu Auslagerungen gekommen. "Aus dieser Erfahrung, die wahrlich keine erfreuliche war, haben wir gelernt. Eines kann es diesmal nicht sein: Dass wir einen schlechteren KV unterschreiben, in der Hoffnung, dass er für alle gilt, aber dann unmittelbar feststellen müssen, dass dem nicht so ist."

Aufseiten der Verleger verhandelt der Vorstand der Moser Holding, Hermann Petz, mit der Gewerkschaft. Auf Anfrage gab er keinen Kommentar zum Stand der Dinge ab. In einem Interview mit der APA hatte er im Jänner das heurige Jahr aber als entscheidend bezeichnet: "2011 wird da sicher ein Schicksalsjahr. Wenn man im ersten Halbjahr nicht zu einer konkreten Lösung kommt, ist es unrealistisch, dass wir in den Folgejahren einen Abschluss schaffen werden." (APA)