Frankfurt/Wien - Beim globalisierungskritischen Netzwerk Attac wurde Donnerstag eine von der Staatsanwaltschaft München veranlasste Hausdurchsuchung durchgeführt. Der Grund: Attac wird vorgeworfen, mit der Veröffentlichung eines Gutachtens zur BayernLB auf ihrer Homepage das Urheberrecht verletzt zu haben. Kurios dabei ist jedoch, dass diese angenommene Urheberrechtsverletzung schon eine geraume Zeit besteht: Attac hat das umfangreiche Gutachten am 24. November 2010 auf die Homepage gestellt, da "für eine demokratische Aufarbeitung ... Öffentlichkeit nötig ist", so Attac-Mitarbeiterin Jutta Sundermann.

Das Gutachten, das von der Bonner Anwaltskanzlei Flick, Glocke, Schaumburg erstellt wurde, wurde vom bayerischen Landtag in Auftrag gegeben und behandelt die Frage der möglichen Haftbarkeit der Vorstände und Verwaltungsräte. Die BayernLB ist die Ex-Mutter der Hypo Alpe Adria. Das Dokument beweise, dass "die Vorstandsmitglieder in schwerwiegender Weise schuldhaft ihre Überwachungspflicht ... verletzt" haben. (ruz, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 15.4.2011)