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Silvio Berlusconi, Jungspund

Foto: APA/EPA/Zennaro

Rom - Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat die Opposition am Samstag mit einem Angriff gegen das öffentliche Schulsystem in Aufregung versetzt. In einer Botschaft an die nationale Vereinigung italienischer Mütter hob Berlusconi die Leistungen seiner Regierung für die Familien hervor. Die Regierung wolle einen Bonus für Familien einführen, die für ihre Kinder Privatschulen anstelle des öffentlichen Schulsystems wählen.

"Heute können die Eltern frei wählen, welche Erziehung sie ihren Kindern geben wollen. Sie können ihre Kinder dem Einfluss linksorientierter Lehrer entziehen, die ihnen im öffentlichen Schulsystem Ideologien und Werte beibringen, die anders als jene der Familie sind", sagte Berlusconi.

"Ich werde bis 120 leben"

Der Premier lobte die Frauen. "Sie sind besser als die Männer in der Schule, im Beruf, sie sind pünktlicher, genauer und verantwortungsbewusster. Daher habe ich meine Regierung Ministerinnen geöffnet, die auch Mütter sind", betonte Berlusconi. Er versicherte, dass sich seine Regierung weiterhin für die Rolle der Frauen im Beruf und in der Gesellschaft engagieren werde.

Berlusconi versicherte, dass er die Politik nicht verlassen werde. "Ich bleibe solange es notwendig ist". Er zeigte sich überzeugt, dass seine Mitte-Rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PdL - Popolo della liberta) die Teilkommunalwahlen am 15. und 16. Mai gewinnen werde, zu der 13 Millionen Wähler aufgerufen sind. Berlusconi sieht eine lange Zukunft vor sich: "Ich werde bis 120 leben."

Die Opposition reagierte empört auf Berlusconis Worte. "Die Angriffe des Premiers auf das öffentliche Schulsystem sind eines zivilisierten Landes unwürdig. Dieser Premier ist mit den Werten der italienischen Verfassung unvereinbar", so die Fraktionschefin der Oppositionspartei PD (Demokratische Partei), Anna Finocchiaro. (APA)