Madison - Mit dutzenden Kundgebungen in zahlreichen Städten der USA hat sich die ultrakonservative Tea-Party-Bewegung in den Haushaltsstreit zwischen den ihr nahestehenden Republikanern und den Demokraten eingeschaltet. Tausende Anhänger nahmen am Wochenende an Protestveranstaltungen teil, von denen eine im Bundesstaat Wisconsin stattfand, wo Tea-Party-Ikone Sarah Palin im Jahr 2008 erstmals in großem Stil gegen die hohe Verschuldung der USA gewettert hatte. In einer neuen Ansprache in Madison zeigte sie Präsident Barack Obama nun die "Fronten in der Schlacht um die Zukunft unseres Landes auf" .
"Herr Präsident, das Spiel beginnt" , rief Palin ihren jubelnden Zuhörern zu. "Ihr habt uns 2010 ignoriert, aber ihr könnt uns 2012 nicht ignorieren" , sagte sie in Anspielung auf die Kongresswahlen Ende des vergangenen Jahres, bei denen die Republikaner die Mehrheit im US-Repräsentantenhaus erobert hatten, und auf die Präsidentschaftswahl 2012.
Obama will in den kommenden zwölf Jahren 4000 Milliarden Dollar einsparen. Steuererleichterungen für Reiche aus der Zeit seines Vorgängers George W. Bush will er abschaffen. Die Republikaner lehnen dies ab. Neben Palin, die ihre Kandidatur noch nicht deklariert hat, brachte sich bei einer Veranstaltung in Florida auch der Immobilienmogul Donald Trump, ein weiterer Hoffnungsträger der Grand Old Party für 2012, in Stellung. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 18.4.2011)