Graz  - In der Steiermark haben sich Buntmetalldiebe zunehmend auf Kupferkabel in Leitungsanlagen der ÖBB verlegt - am Wochenende gingen sie besonders dreist vor: Erst stahlen sie die Erdungskabel von einem Abschnitt der Südbahnstrecke zwischen Mürzzuschlag und Spital am Semmering. Als die ÖBB die Kabel ersetzt hatten, schlugen sie zwei Nächte später gleich noch einmal zu und entwendeten die Ersatzleitungen, so die Sicherheitsdirektion. Der Schaden im ersten Fall beträgt rund 70.000 Euro, im zweiten Fall steht die Schadenshöhe noch nicht fest.

In der Nacht auf Freitag durchtrennten die Unbekannten auf der Südbahnstraße zwischen den Ortsgebieten Mürzzuschlag und Spital am Semmering auf beiden Geleisen die blanken Kupferkabeln vermutlich mit einem Bolzenschneider und blockierten so den Zugverkehr in beide Richtungen. Die Reparaturarbeiten dauerten von 19.45 Uhr bis in die Morgenstunden des Samstag. Während dieser Zeit musste der komplette Schienenverkehr auf dieser Strecke mit Dieselloks bewältigt werden.

Vermutlich dieselben Täter durchtrennten in der Nacht auf Sonntag auf der selben Strecke einen Teil der neu installierten Kupfererdungskabel. Der dadurch verursachte Gesamtschaden war am Montag noch nicht bekannt. Der Zugverkehr wurde wiederum für einige Zeit zum Erliegen gebracht, so die Polizeiinspektion Mürzzuschlag.

Kupferpreise hoch

Bereits zu Beginn der vergangenen Woche hatten Diebe auf den Bahndämmen der Bundesbahn auf mehreren Kilometern nördlich und südlich von Graz Kabel ausgegraben und waren entkommen. Wie derStandard.at berichtete hat Kupferdiebstahl in den vergangenen Monaten in ganz Österreich zugenommen, weil die Preise für Kupfer am Weltmarkt schon seit längerer Zeit sehr hoch sind. (APA)