Paris/Abidjan - Fünf Juristen, unter ihnen der französische Ex-Außenminister und ehemalige Präsident des Verfassungsrates Roland Dumas, haben am Montag vom ivorischen Präsidenten Alassane Ouattara eine Besuchserlaubnis bei dessen in Gewahrsam genommenem Amtsvorgänger Laurent Gbagbo gefordert. Dem Advokaten-Kollektiv gehören neben Dumas der Star-Anwalt Jacques Vergès sowie Gilbert Collard, Francois Epoma et Habiba Touré an. Der am 11. April festgenommene Gbagbo wurde inzwischen in den von Ouattara-Anhängern kontrollierten Norden des westafrikanischen Landes gebracht.

Nach Aussagen von Dumas und Gbagbo-Anhängern wurde der Ex-Präsident nicht von den Ouattara-Truppen, sondern von Mitgliedern der französischen Spezialeinheit "Licorne" festgenommen. Unmittelbar vor Gbagbos Ergreifung waren Panzer der "Licorne"-Truppe entlang der Zufahrt zur Präsidentenresidenz in Stellung gebracht worden. Zuvor hatten französische Einheiten und UNO-Kampfhubschrauber die Residenz und mehrere Militärlager beschossen. Ein französischer Militärsprecher hatte erklärt, die Operation sei nötig gewesen, um "ein Blutbad zu verhindern".

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte betont, dass die ehemalige Kolonialmacht lediglich auf Bitten der Vereinten Nationen für deren Blauhelm-Soldaten unterstützend tätig geworden sei. Die Sicherheit der im Lande lebenden 13.000 Franzosen sei eine der Prioritäten des in dem Krisenstaat stationierten Militärkontingents. (APA)