Rom - Die Italiener sollen bei den anstehenden Regionalwahlen im Land keine Handys in die Wahlkabinen mitnehmen dürfen. Das Innenministerium in Rom befürchte, dass in Mafia-Hochburgen wie der Region Kampanien Missbrauch durch Handys mit eingebauter Fotokamera getrieben werden könne, berichtete die Zeitung "Corriere della Sera" am Freitag. Es gebe Hinweise, dass die "Paten" manche Wähler dazu zwingen wollen, ihr Handy mit in die Kabine zu nehmen, um zu beweisen, dass sie "richtig" gewählt haben.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Berichte über Einflussnahme der Mafia auf Wahlen in Süditalien. Die Opposition im Parlament fordert daher für die Regionalwahl am 25. und 26. Mai, die Wähler sollten vor der Kabine abgetastet werden. Grund: Clevere Menschen könnten zwei "telefonini" mit sich führen - eines geben sie am Eingang ab, das andere nehmen sie mit in die Wahlkabine. Das Innenministerium lehnt solche Gegenmaßnahmen allerdings ab. (APA/dpa)