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Ein Friedensaktivist bei einer der vielen Anti-Kriegs-Demos

Foto: Reuters/Barria

London - Die britische Royal Society warnt vor den Gefahren der im Irakkrieg benutzten Uranmunition für Gesundheit und Umwelt. In einem Aufruf fordert die Königliche Gesellschaft die britische und die amerikanische Regierung auf, mitzuteilen, wie viel uranhaltige Munition wo eingesetzt wurde. Zudem unterstützt sie die Forderung des UN-Umweltprogramms (UNEP), die betroffenen Orte wissenschaftlich zu untersuchen und gegebenenfalls zu dekontaminieren.

Dabei solle man sich vor allem auf Wohngebiete konzentrieren, fordert die Society laut einem Bericht des "British Medical Journal". Die UNEP hatte zuvor in einer Studie festgestellt: "Der intensive Einsatz uranhaltiger Waffen hat wahrscheinlich eine Verseuchung der Umwelt in bisher unbekanntem Ausmaß und mit bisher unbekannten Folgen verursacht." Der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon hat dagegen versichert, es gebe nicht den geringsten wissenschaftlichen Hinweis darauf, dass das Uran giftige Rückstände hinterlasse.

Angesichts der wachsenden Sorge über das Krebsrisiko für die am Krieg beteiligten Truppen können sich mittlerweile jedoch alle Soldaten untersuchen lassen. Die im 17. Jahrhundert gegründete Royal Society ist die älteste britische Akademie der Wissenschaften. Nach ihrer Schätzung wurden im Golfkrieg von 1991 etwa 340 Tonnen angereichertes Uran eingesetzt. Sieben Jahre nach dem Krieg in Bosnien-Herzegowina hatten die Vereinten Nationen dort kürzlich Rückstände von Uran in Wasser festgestellt. (APA/AP)