Das Katz-und-Maus-Spiel geht also weiter. Früher als erwartet und pünktlich zum Geburtstag von Adolf Hitler gingen die Alpen-Donau-Nazis wieder online. Inhaltlich nichts Neues unter der Swastika zwar, aber die Botschaft ist klar: Zu früh gefreut, die jüngsten Festnahmen können die rechtsrechten Recken nicht stoppen.

Doch in Wahrheit ist auch das zu früh gefreut, denn eine Homepage auf die Beine zu stellen ist beinahe so einfach, wie einen Song aus dem Internet herunterzuladen. Eine Domain anzumelden dauert nicht länger als einmal volltanken, Server gibt es im globalen Dorf wie Sand am Meer. Es war ja ohnehin klar, dass die Alpen-Donau-Nazis weiter auch mit virtuellen Verhetzungen ihr Unwesen treiben werden. Und warum soll es engagierten Privatpersonen und dem Staatsschutz nicht neuerlich gelingen, Hinterleute aus der Anonymität zu holen?

Neben dem Ermittlungsauftrag der Justiz gibt es aber auch die demokratische Verpflichtung der Politik, braune Schafe aus der Herde zu isolieren. Dass in verschiedenen Gremien der Republik Österreich anscheinend immer noch Vertreter sitzen, die außer dem Volk gern wieder einem Reich und einem Führer dienen wollen, ist ein Skandal. In diesem Zusammenhang ein kleiner Denkanstoß aus dem jüngsten Verfassungsschutzbericht: "Eine xenophobe Grundhaltung stellt nach wie vor das direkteste Einlasstor zum Rechtsextremismus dar." (Michael Simoner, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.4.2011)