Kommt nach der Piratenpartei die Piratenreligion?

Foto: kopimistsamfundet.se

Das Verbreiten urheberrechtlich geschützter Filme und Musik wird auf Betreiber der Content-Industrie scharf verfolgt und ist mitunter mit hohen Strafen belegt. Einige User fühlen sich hier offenbar an religiöse Verfolgung erinnert. In Schweden kämpft nun ein Philosophie-Student um die Anerkennung der Missionary Church of Kopimism (Missionary Kopimistsamfundet), wie TorrentFreak berichtet. Oberstes Gebot: das Teilen von Informationen ist heilig.

Kopieren als Respektsbekundung

Die Kirche spricht sich strikt gegen Kopierschutz aus erklärt die Vervielfältigung von Inhalten zum Zeichen des Respekts gegenüber den Urhebern. Die Tastenkombinationen STRG+C (zum Kopieren) und STRG+V (zum Einfügen) sind dementsprechend heilige Symbole. Auf der Website der Kirche können User beitreten, indem sie alle Grundsätze akzeptieren.

Erster Antrag abgelehnt

Um einen Scherz handelt es sich offenbar nicht. Denn einen ersten Antrag auf offizielle Anerkennung habe die Kirche bereits 2010 eingebracht. Er sei im März 2011 jedoch abgelehnt worden. Grund sei, dass die Treffen der Kirche nicht zur Religionsausübung dienten. Doch so leicht wollen sich die Mitglieder nicht geschlagen geben und beraten, wie man die Voraussetzungen erfüllen könnte. Sollte ein künftiger Antrag auf Anerkennung von Erfolg gekrönt sein, könnte das für die Mitglieder der Kirche zu Folge haben, dass sie Inhalte im Zuge freier Religionsausübung legal verbreiten dürfen. Wie wahrscheinlich das ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt. (red)

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