Chicago  - Bei schweren Unwettern im Mittleren Westen der USA sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Allein am Dienstag fegten 50 Tornados über die Region hinweg, in einigen Regionen fielen binnen drei Tagen 45 Zentimeter Regen. Unterdessen gab der Wetterdienst weitere Unwetterwarnungen für zahlreiche Bundesstaaten heraus.

Am stärksten betroffen war der Bundesstaat Arkansas, wo bei Überschwemmungen und Tornados elf Menschen starben. Weitere Todesopfer gab es in Mississippi, Alabama und Missouri. In Missouri mussten hunderte Menschen ihre Häuser verlassen, nachdem Flüsse über die Ufer traten.

Der Nationale Wetterdienst warnte vor weiteren Tornados, Hagel, Überschwemmungen und Blitzschlag in den Südstaaten Alabama, Georgia und Mississippi sowie vor Unwettern in weiteren 21 Bundesstaaten von den Großen Seen bis zur Golfküste und zum Atlantik. Erst am Freitag könne sich die Lage vorübergehend entspannen, doch bereits am Samstag seien neue schwere Regenfälle und starker Wind zu befürchten.

Die Unwetter folgen auf einen nassen Frühling und einen schneereichen Winter, die Böden können deshalb keinen weiteren Regen aufnehmen und die Wasserstände in den Flüssen sind bereits hoch.

Für die diesjährige Hurrikan-Saison vom 1. Juni bis zum 30. November sagte der Wetterdienst Weather Services International (WSI) heftige Stürme voraus. Voraussichtlich 15 starke Stürme würden das Festland der USA heimsuchen. WSI rechnet mit acht Orkanen, davon mindestens vier der Stufe drei oder stärker auf der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala.

Betroffen von den Stürmen dürfte demnach vor allem die Küste am Golf von Mexiko sein. Die Sturmsaison werde aber wahrscheinlich nicht so heftig wie in den Jahren 2010 und 2005 ausfallen. Seit 2008 war kein Hurrikan mehr auf das US-Festland getroffen. Vergangenes Jahr gab es im Atlantikgebiet 19 Tropenstürme in Amerika und der Karibik, zwölf davon waren Hurrikane. (APA)