Rabat - Casablanca ist die größte Stadt Marokkos und das Wirtschafts- und Finanzzentrum des nordafrikanischen Königreichs. Rund 100 Kilometer von der Hauptstadt Rabat entfernt am Atlantik gelegen, konzentriert sich Casablanca fast 80 Prozent der marokkanischen Industrie. Die Stadt besitzt einen der größten Häfen in Afrika. Casablanca hat gut drei Millionen Einwohner, weitere drei Millionen leben in den Vororten.
Casablanca ("das weiße Haus") wurde im 8. Jahrhundert unter dem Namen Anfa gegründet. Im Mittelalter war es ein berüchtigtes Piratennest. 1575 wurde die Stadt portugiesische Kolonie, 1757 kam sie in Besitz des Sultans von Marokko. Von 1907 bis 1957 gehörte sie zu Französisch-Marokko. Bekannt ist die Metropole durch die riesige Moschee, die nach dem inzwischen gestorbenen König Hassan II. benannt ist, und das schöne Habbous-Viertel. Um die Medina entstanden die moderne "Europäerstadt", arabische Wohnsiedlungen sowie "bidonvilles" genannte Armenviertel.
Weltberühmt wurde die Stadt aber erst durch den Film "Casablanca" mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in den Hauptrollen. Das Melodram entstand aber gar nicht dort, sondern ist fast ausnahmslos ein Studio- und Kulissenfilm, der in Hollywood gedreht wurde. Dennoch nutzen viele Lokale die Popularität des Streifens, um Touristen anzulocken. (APA/dpa)